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Category (Europa)

Eine Auszeit am Bodensee um die Seele baumeln zu lassen.

 

Eine Kurzreise zum Bodensee hat eine ganze Menge spannende Eindrücke zu bieten. Der 63 Kilometer lange und rund 530 Quadratkilometer große See liegt zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich. Rund um den Bodensee findet man die verschiedensten Urlaubsorte und Landschaften. Besonders zu empfehlen ist die kleine Insel Reichenau für einen festen Standort um den Untersee oder Überlinger See zu erkunden.

 

Südfrankreich – Eine Symphonie der Sinne

 

Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Einfach das Nötigste zum Reisen und Schlafen einpacken, in den Pajero Geländewagen mit Schlafmöglichkeit einsteigen und losfahren. Der Weg ist das Ziel und das hieß nun Südfrankreich und die Provence. Die lange Strecke von ca. 1100 km (meist Autobahn) schreckte mich nicht ab. Entspannt reisen und dort halten und übernachten, wo es mir gefällt – das bedeutet einfach Freiheit. Die Freiheit, den Weg zu bestimmen, sich von den Eindrücken leiten zu lassen und die schönen Momente in Photos festzuhalten. Jeder Tag birgt ein neues Abenteuer, eine neue Entdeckungsreise.

Die abwechselnden Landschaften, die Lavendelfelder, Ockersteinbrüche, wilden Schluchten und die hohen Berge, die an der azurblauen Côte d’Azur ins Meer übergehen, sind atemberaubend. Der Spätsommer im September hat noch viele Farbkleckse parat und die Wiesen duften immer noch nach vielen Blüten und trockenem Gras. Die Luft ist warm und sehr angenehm. Jeden Abend stelle ich meinen Geländewagen ab, bereite meine Schlafstätte vor, spanne meine 270° Markise ums Auto und geniesse die eingekauften Köstlichkeiten der Provence und lasse den Tag Revue passieren – einfach Savoir-vivre. Am Morgen dann wieder die Entscheidung, welchen Weg ich nun fahre. Und dann ist sie immer wieder da, diese Freiheit, spontan einzusteigen und einfach loszufahren. Und sollte es doch einmal länger regnen, dann gibt es immer noch diese kleinen wunderschönen Landhotels oder Chambre d’hôtes zum kurzfristigen übernachten.

 

Es verwundert nicht, dass dieser Teil Frankreichs viele Photographen und die Maler wie Henri Matisse, Auguste Renoir, Chagall, Vincent van Gogh, Paul Cézanne oder Pablo Picasso in seinen Bann zog. Das Licht, die Farben der Provence sind einzigartig und eine Reise eine wahre Symphonie der Sinne für Auge, Nase, Ohr und Mund. Gelbe Sonnenblumenfelder, das Violett des Lavendels, der Geruch unterschiedlichster Kräuter – die “Herbes de Provence”, die Parfümeure, die Konzerte der Les Cigales (Zikaden) und auch viele Höhepunkte der Kunstgeschichte und nicht zu vergessen die bunten Märkte, die den Provence-Urlaub auch für den Gaumen auf schönste Weise verwöhnen. Die Provence umfasst heute die Départements mit ihren Hauptstädten Alpes-de-Haute-Provence (Digne-les-Bains), Bouches-du-Rhône (Marseille), Var (Toulon) sowie Teilgebiete in den Départements Alpes-Maritimes (Nizza), Hautes-Alpes (Gap) und Vaucluse (Avignon).

Diese Photos sind wie ein Gemälde, wie von einem Maler,
Porträt und Landschaft zugleich.

Frei nach Jean-Luc Godard

 

 

Die Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence:

 

Die Ockerbrüche von Roussillon und Rustrel – ein Farbflash für unsere Augen.

Beide Orte liegen inmitten des Naturparks Luberon im Départment Vaucluse und waren bis in die 1930er Jahre das Zentrum des Abbaus von Ockerfarben. Magische Orte, aus deren Erde die Farbpigmente der großen franz. Impressionisten stammen. Es gibt nicht viele Plätze auf der Welt, wo so viele und vor allem so intensive Rot-, Gelb- und Brauntöne aufeinandertreffen. Möglich machte dies der eisenhaltige Boden, der die unterschiedlichsten Töne von strahlenden Gelb bis zu leuchtendem Rot hervorbrachte. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten in den Morgen- und Abendstunden machen den Anblick unvergesslich, erst recht bei blauem Himmel. Ockerfarben sind Erdfarben und werden als gelber Ocker, roter Ocker oder als brauner Ocker in der Malerei verwendet. Zwischentöne werden Lichtocker, Gelbocker, Goldocker oder als Satinocker bezeichnet. Durch Erhitzen des Ockers entstehen rötlichere Farbtöne.

Als Eröffnung der Farbenspiele sind die bekannten Ockerbrüche von Roussillon geeignet und dann später noch eine Steigerung – das Colorado de Rustrel oder auch Colorado Provençale. In der Nähe von Gordes liegt der schöne Ort Roussillon, er gehört zu den “Plus beaux villages de France”, den schönsten Dörfern Frankreichs. Der Ocker-Lehrpfad “Le Sentier des Ocres” wurde in den alten Steinbrüchen angelegt und verläuft durch das Tal Val des Fées/Chemin de Fées. Er ist eigentlich nur ein kurzer Fussweg zwischen einem Pinienwald und je nach gewählter Route von 30 bis 60 Minuten lang und im Sommer von Touristen überlaufen. Der jetzige Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 3,- €. Es lohnt sich auch in Roussillon ein wenig durch die farbenfrohen Gassen zu schlendern, auf den Altstadtbergrücken mit seinem tollen Rundumblick zu spazieren und danach in den Cafés oder Restaurants eine Pause einlegen. Desweiteren ist hier auch noch eine alte Farbenfabrik –  das “Conservatoire des ocres – Ancienne Usine Mathieu”. Alles Wissenswerte über die Gewinnung und Handwerkskunst des Ockers ist dort zu erfahren. In dem angegliederten Laden gibt es sehr hochwertige giftfreie Farbpigmente in verschiedenen Verarbeitungsformen zu kaufen.

 

15 Kilometer weiter ist der Colorado de Rustrel oder Colorado Provençale. Hier sind die Farben noch intensiver und vielfältiger, das Gelände noch weitläufiger und man kann einen ganzen Tag dort verbringen. Durch das ca. 30 ha große Colorado führen zwei eindrucksvolle Rundwege. Der eine Rundweg ist ca. 3,9 km lang (Orange) und der andere Rundweg ca. 2,1 km (Bleu). Startpunkt beider Rundwege ist der Parkplatz, wo man gegen Gebühr (zur Zeit 5,- €) sein Fahrzeug abstellen kann und auch auch einen Plan der Rundwege erhält. Ab dem Parkplatz dauert es ca. 20 Minuten zu Fuß und man steht dann mitten im Ockersteinbruch und ist umgeben von farbintensiven Ockerfelsen, Dünen und bizarren Felsformationen – ohne Absperrungen und Wegebeschränkungen. Der lange Rundweg führt durch die Gebiete Le Sahara, Cheminées de Fées/Feenkamine und Désert Blanc. Unterwegs gibt es das Kiosk “La Rinsoulette”, an dem man ein kühles Getränk oder einen Happen essen kann.

 

Der Luberon – Ein Naturpark im Herzen der Provence.

 

“La vie est belle! Gordes magistral”  ( Das Leben ist schön! Meisterhaftes Gordes )

Victor Vasarely im August 1948

Die Landschaft des Luberon ist ein besonderer Natur- und Kulturschauplatz und wurde von der UNESCO zum “Parc naturel régional du Luberon” erklärt. Er befindet sich in den Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence. Die Gebirgskette gliedert sich in den westlichen Teil Petit Luberon und den östlichen Teil Grand Luberon. Lavendelfelder, Weinberge, Märkte, französische Lebensart und wunderschöne Bilderbuchdörfer wie Gordes, in denen man mit etwas Glück in das typische provenzalische Leben eintauchen kann. Leider sind diese aus dem Mittelalter oder der Renaissance meist auf einer Anhöhe liegenden Dörfer in der Hauptsaison ziemlich überlaufen. Doch als Ausweich bieten sich unzählige Wanderwege an, die durch die Täler und Schluchten des Luberon führen. Ausserhalb des Luberon liegen noch weitere schöne Landschaften und Bergdörfer wie die wilde Verdonschlucht oder das Dorf Moustiers-Sainte-Marie.

 

Département Var

 

Die meisten Südfrankreich-Urlauber kennen im Départment Var eher den westlichen Teil der Mittelmeerküste – die Côte d’Azur oder auch Côte Varoise genannt. Wer jedoch hier Urlaub verbringt hat die Qual der Wahl. Baden an der azurblauen Küste, bei einem Café au Lait in St. Tropez den Boule-Spielern zuschauen oder lieber im Hinterland in einem Bergdorf auf einer Restaurant-Terrasse leben wie Gott in Frankreich. Genau bei dieser Mischung aus pulsierendem Leben, feinen Sandstränden und der herrlichen Küstenstraße bis zum Esterel-Massiv stehen idyllische Landschaften, Weinberge und typische Bergdörfer im Hinterland gegenüber. Pablo Picasso liebte das Licht des Südens und erkundete ohne Unterlass die Schönheiten der Côte d’Azur.

Sicherlich das Highlight im Department Var ist die sonnige Cote d’Azur mit dem ehemaligen Fischerdorf Saint-Tropez. Viele Schriftsteller, Schauspieler und Künstler (u.a. Guy de Maupassant, Henri Matisse​​​​​​​, Paul Signac,​​​​​​​ Brigitte Bardot und Gunter Sachs) verhalfen der kleinen Hafenstadt zum Weltruhm und zum Treffpunkt der High Society. Schlendert man durch die schmalen Gassen des alten Fischerviertels La Ponche oder flaniert entlang der alten Hafenpromenade, so verfällt man schnell diesem südfranzösischem Charme. Vorbei an luxuriösen Segelbooten und Yachten, farbigen Häuserfassaden und edlen Boutiquen, noblen Restaurants und Cafés. Zweimal in der Woche findet auf dem Place des Lices der Wochenmarkt statt. Hier kann man auch ausserhalb des Marktes den vielen Boule-Spielern unter den Platanen zuschauen. Ein kleiner idyllischer Sandstrand ist der Plage des Graniers. Weitere schöne sind der Plage des Canoubiers und der Plage des Salins. Der bekannteste ist natürlich der legendäre Plage de Pampelonne.

 

Département Bouches-du-Rhône

Das Département Bouches-du-Rhône wird geprägt von unterschiedlichen naturbelassenen Landschaften wie den Naturpark der Alpillen, die Camargue, die Côte Bleue, den Étang de Berre und die Calanques zwischen Marseille und Cassis. Sehenswert auch die Corniche des Crêtes oder Route des Crêtes. Diese Küstentraße verläuft entlang der Klippen von Cap Canaille und Falaises von Cassis nach La Ciotat. Bekannte Städte u.a. sind mit viel Kultur und Geschichte Aix-en-Provence, Arles, Cassis, Marseille und Saint-Rémy-de-Provence. Auguste Renoir, Georges Braque, Paul Cézanne oder auch der deutsche Maler August Macke zog es in die Landschaften und Städte dieser Region. Es ist diese besondere Mischung aus lebendiger Tradition, urigen Dörfern und Märkten, kunsthistorischen Orten, Museen, Festivals und schönen Stränden, die den Charme und die kulturelle Vielfalt in diesem Département ausmacht.

 

Bienvenue à Cassis et les Calanques

Cassis bietet einen ersten Vorgeschmack auf die Côte d’Azur und ist ein farbenfrohes Hafenstädtchen voller Charme mit engen Altstadtgassen und in der Nähe des Naturparks der Calanques. Der Andrang von Touristen ist im Sommer sehr groß, am besten parkt man dann außerhalb auf dem großen Parkplatz Relais des Gorguettes und nimmt dann einen Shuttle (Navette) zum Ortszentrum. Um den alten Fischerhafen gruppieren sich pastellfarbene Häuser mit Cafés und Restaurants und laden zum Sitzen ein. Von hier aus fällt der Blick auch auf das mittelalterliche Château am Berg und die hohen Felsenklippen des Cap Canaille (höchste Klippe Frankreichs mit 399 m Höhe). Der quirlige Ort ist auch für seinen Segel-, Jacht- und Fischerhafen bekannt. Mit etwas Glück (wetterabhängig) kann man am Hafen früh morgens fangfrischen Fisch direkt bei den wenigen Fischerbooten kaufen. In den idyllischen Seitengassen am Hafen wird in kleinen Lokalen auch der frische Fisch in verschiedenen Variationen zubereitet angeboten. Empfehlenswert ist das Restaurant Le Bonaparte in der 14 Rue du Général Bonaparte, in dem auch Einheimische einkehren. Bekannt ist Cassis auch für seine trockenen Weißweine, die in der Sonne und der Wärme der Kalkböden gut gedeihen. Darüber hinaus lockt der Ort auch mit mehreren schönen Stränden wie die Plage de la Grande Mer oder auch die etwas kleinere Plage de Bestouan. Ein provencalischer Wochenmarkt findet am Mittwoch und am Freitag morgen statt, außerdem jeden Samstag morgen ein Biomarkt auf dem Place de la Republique. Verschiedene Bootsausflüge mit Sightseeing vom Wasser aus zu den Buchten der Calanques werden am östlichen Pier des Hafens angeboten. Es können Touren von 3 (45 Min.), 5, 8 oder 9 Calanques (110 Minuten) gebucht werden. Auf eigene Faust geht es ab hier aber auch mit gemieteten Kajaks.

„Qui a vu Paris et pas Cassis, n’a rien vu”  
Wer Paris gesehen hat, aber nicht Cassis, der hat nichts gesehen )

Frédéric Mistral

 

Les Calanques – Die wilden Fjörde der Provence

Türkisfarbenes Wasser, immergrüne Aleppokiefern, Rosmarinsträucher und steil ins Meer abfallende Kalksteinklippen mit ursprünglichen kleinen Fjorden bilden die wilden Landschaftszüge der Calanques. Die gesamte Calanques-Küste erschließt sich auf 28 km Länge und geht vom Startpunkt Marseille bei der Calenque de Callelongue bis zum Endpunkt der Calanque de Figuérolles bei La Ciotat. Hier gibt es auch den schönen Fernwanderweg GR 98-51. Zahlreiche weitere, mehr oder weniger lange und anstrengende Wandermöglichkeiten sind ebenfalls hier zu finden. Durch das einzigartige Ökosystem unterliegen die Calenques strengen Zutrittsregeln und sind in der Zeit von Juli bis September wegen Waldbrandgefahr stark reglementiert. Vor Beginn einer Wanderung sollte man sich immer über die aktuelle Lage informieren. An jedem Startpunkt einer Wanderung sind Farbmarkierungen angebracht, die anzeigen, ob man jetzt entlang wandern darf. Es gibt Grün, Gelb und Orange = erlaubt und Rot = gesperrt. Die Touristen-Informationsbüros geben dazu auch Auskunft. Im Anschluß an die Entdeckungstouren und Wanderungen durch die Calanques kann man eine Fahrt auf der Panoramastraße Routes des Crètes von Cassis bis La Ciotat machen. Auf der gesamten Strecke hat man phantastische Aussichtspunkte auf die Kalkklippen, Cassis und auf das bis zum Horizont reichende Mittelmeer.

Hier die schönsten Calanques von West nach Ost mit Wanderzeiten:
Calanque de Sormieu – die größte und schönste Bucht mit Sandstrand, kleinen Fischerhäusern und zwei Restaurants. Hier ist die Grotte von Cosquer mit prähistorischen Höhlenmalereien. Von Les Baumettes in ca. 1 Std. zu Fuß zu erreichen.
Calanque de Morgiou – von Richtung Luminy Uni Campus in ca. 1 Stunde zu Fuß bis zur Bucht. Auch hier gibt es einen kleinen Fischerhafen mit ein paar Fischern und ein kleines Bar-Restaurant.
Calenque de Sugiton – von Richtung Luminy Uni Campus ist sie in ca. 45 Minuten zu Fuß erreichbar und hat zwei Buchten mit Kieselsteinen.
Calanque En-Vau – der anstrengendste und sportlichste Wanderweg führt von Cassis in ca. zwei Stunden zur tief eingeschnittenen Bucht. Es ist die spektakulärste Calanque mit einem großen Strand.
Calanque Port Pin – in ca. 30 Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis ist die Calanque zu erreichen. Der Sandstrand ist wunderschön und mit Pinien umwachsen.
Calanque Port Miou – diese Calenque ist einfach in wenigen Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis zu erreichen. Hier sieht man auch noch die alten Kalksteinbrüche, die Verladestation dazu und den Segel- und Jachthafen.

Alles Wissenswerte über die Calanques mit Öffnungszeiten und Wandermöglichkeiten bei den Touristenbüros und www.calanques13.com.

 

Le massif des Alpilles – Regionaler Naturpark der Alpillen

 

Ein Naturpark, in dem Oliven und Trauben in der Sonne reifen.

Mit einer Gesamtfläche von 510 km² erstreckt sich der regionale Naturpark der Alpillen um die Kleinstadt Saint-Rémy-de-Provence im Département Bouche-du-Rhône. Der Park wird in ost-westlicher Richtung durch die Kalkstein-Gebirgskette der Alpillen (Alpilles) durchzogen. Der höchste Gipfel ist Les Opies mit 498 Metern Höhe. Von Süden her reichen weite Olivenhaine und Weinberge bis an die Berge heran. Die Orte hier sind Aureille, Eygalières, Eyguières, Fontvieille, Lamanon, Les Baux-de-Provence, Mas-Blanc-des-Alpilles, Maussane-les-Alpilles, Mouriès, Orgon, Paradou, Saint-Étienne-du-Grès, Saint-Martin-de-Crau, Saint-Rémy-de-Provence, Sénas und Tarascon.

Im Herzen dieses Kalksteinmassivs entdeckt man malerische Dörfer, vielfältige Märkte, provenzalische Lebenskunst sowie bedeutende archäologische Stätten wie das römische Glanum. Es gibt traumhafte Berg- und Panoramastraßen, wie die von Saint-Rémy-de Provence über Les Baux, Maussanes-les-Alpilles bis Eygalières. Wanderwege sind meist mit Schildern ausgezeichnet und lohnen sich um die Gegend zu erkunden – wie z.B. Rocher des deux Trous oder Sentier des échelles du Mont Gaussier. Bei den Wanderungen kann man den Duft der Pinien und der vielen wilden Kräuter einatmen und dabei den Zikaden zuhören.

Das Label „AOC Vallée des Baux“ steht für kontrolliert angebaute schwarze und grüne Oliven aus dem Baux-Tal. Die besten Olivenöle der Provence (Huile d’Olive) kommen von hier. Auch die Weine überzeugen mit ihrer herausragenden Qualität. Es sind vor allem Traubensorten für Rot- und Roséweine, die auf diesem Boden gut gedeihen. Hier einige interessante Ölmühlen und Weingüter wie z.B. die Domaine de la Vallongue www.lavallongue.com und Domaine d’Eole www.domainedeole.com in Eygalières oder die von CastelaS www.castelas.com und Mas Saint Berthe www.massainteberthe.com in Les-Baux-de-Provence laden zum probieren und shoppen ein. Besonders zu erwähnen ist das Weingut mit Ölmühle der Abbaye Sainte Marie de Pierredon in Saint-Rémy-de-Provence. Hier hat die Gartengestalterin Dominique Lafourcade in einem alten Kloster einen besonderen Garten mit Naturkulissen von Macchie und Olivenbäumen mit klassischem französischem Gemüsegarten gestaltet https://abbayedepierredon.com.

 

Ich habe mich in diese Landschaft mit ihren Olivenfeldern, Weinbergen und dem schön geformten Kalksandsteingebirge sofort verliebt. Das Leben hier, besonders in meinem Lieblingsort Eygalières, ist geprägt von einer Gelassenheit und traditioneller französischer Lebenskunst. Auch ist hier einer meiner Lieblingsorte oben am Uhrturm (Tour de l’Horloge) aus dem Jahr 1672 mit Blick auf weite Felder mit Olivenbäumen, Weinbergen, alten Herrenhäusern und in der Ferne die Bergkette der Alpillen. Im alten Ortskern an der Hauptstraße Rue de la République reihen sich die alten hellen Kalksteinhäuser mit kleinen Läden, Restaurants, Bistros und Cafés wie Perlen auf einer Kette aneinander. Am Freitagmorgen ist es mit der Ruhe vorbei und Eygalières erwacht mit seinem typischen provenzialischen Markt und authentischem Charme zum Leben. Angeboten werden Olivenöle und Weine aus der Gegend, provenzalische Kräuter, Tabenaden, Obst, Gemüse, in der Sonne getrocknete Tomaten, Ziegen- und Schafskäse, Honig, Marmelade, Töpferwaren, bunte Korbtaschen und Illustrationen von der Provence. Der Markt wird beschützt von der Statue der Jungfrau hoch oben auf einem Felsvorsprung am alten Bergfried neben dem Uhrturm. Dem Markttreiben kann man am Morgen in einem Café/Bistro mit frischen Croissants zu einem Café au Lait oder am Mittag in einem typischen Restaurant bei einem kühlen Glas Rosé mit einer Plat de Jour (Tagesgericht) unter Maulbeerbäumen zuschauen. Die Einheimischen halten hier und da des öfteren ein kleines Schwätzchen ab mit Küsschen hier und ein Küsschen. Zeit spielt hier keine Rolle. Zu empfehlen ist was die Kulinarik betrifft das La Bistro du Paradou in Paradou. Es ist fast eine Filmkulisse und jeden Tag gibt es nur ein Menü (Vorspeise/Hauptgang/Käse/Dessert) – unbedingt vorab reservieren!. Früher konnte man des öfteren das Glück haben den Schauspieler Jean Reno hier zu treffen.

 

Wer eine Reise in die Alpillen und Eygalières plant, kann sich mit dem Kinofilm „Ein Sommer in der Provence – Avis de Mistral“ mit Jean Reno von 2014 mit Folk-Rock-Songs aus den 60er-Jahren schon vorher einstimmen. Der Film wurde hauptsächlich in Eygalières gedreht und nicht nur das Café de Centre, sondern das ganze Dorf ist ein Originalschauplatz des Films. Jean Reno sponserte auch die Ölmühle Moulin Jean-Marie Cornille in Maussane-les-Alpilles www.moulin-cornille.com.

Ein sehenswertes künstleriches Highlight ist die “Carrières des Lumières” im Tal der Hölle “Val d’Enfer” bei Les-Baux-de-Provence www.carrieres-lumieres.com. Hier entstand ein audiovisuelle Kunstausstellung in den Kalksteinmauern eines ehemaligen Bauxit-Steinbruchs. Unterirdisch werden Bilder in einer ca. 40-minütigen Lichtshow an die glatten Steinwände und den Fussboden mit Musik projiziert. Man schreitet quasi durch Kunstwerke von Chagall, Gauguin, Monet, Renoir, Van Gogh und viele weitere Maler, die von Frankreich inspiriert wurden. Jedes Jahr findet eine neue multimediale Präsentation statt. Nach der Besichtigung lohnt es sich die alte Burgruine und den Ort Les-Baux-de-Provence zu besuchen.

 

Procida – die fast unbekannte Insel im Golf von Neapel

Ein Geheimtipp für Italienurlauber!

 

Sehnt man sich nach Sonne, mediterranem Flair und den leckeren italienischen Gerichten, dann sollte man unbedingt Urlaub im Golf von Neapel machen. Und wenn es dann noch etwas mehr typisches italienisches „La Dolce Vita“ sein soll, dann gehört Procida zur ersten Anlaufstelle. Egal ob es ein Tagesausflug per Schiff von Neapel oder Ischia ist oder ein paar Tage Erholung in einem kleinen Hotel auf der Insel – es lohnt sich immer wieder. Procida liegt neben den bekannten und touristisch sehr erschlossenen Inseln Ischia und Capri. Die sogenannte Zitroneninsel“ ist bequem zu Fuß zu erkunden, alternativ gibt es auch kleine Taxis oder orangefarbene Busse oder wer es lieber etwas sportlicher will – Elektrofahrräder zum Ausleihen. Die Insel ist nur per Schiff von Neapel, Pozzuoli oder Ischia aus erreichbar. Autofähren (Traghetti) verkehren von allen diesen Orten, die schnelleren Tragflächenboote (Aliscafi) von Neapel und Ischia.

Procida ist die mit 4 km² kleinste, dichtbesiedelste (Mittelmeer) und ursprünglichste Insel im malerischen Golf von Neapel mit ca. 10.500 Insulanern. Sie zählt zu den Phlegräischen Inseln und gehört zur Region Kampanien. Die höchste Erhebung ist Terra Murata (ca. 91 m). Auch Sandstrände gibt es hier, obwohl die Insel vulkanischen Ursprungs ist. Der schmale, lange Strand Spiaggia di Ciraccio dal Ciracciello im Nordwesten und im nördlichen Teil der Insel die kleine Bucht Spiaggia del Pozzo Vecchio.

Der Fischfang hat bis heute noch eine gewisse Bedeutung. Die immer seltener gewordenen lokalen Fischer bieten den frisch gefangenen Fisch auf der Insel an, ein erheblicher Teil wird allerdings zum großen Fischmarkt nach Pozzuoli gebracht. Viele Schiffskapitäne kommen auch von hier – deswegen interessant für Nautiker das Instituto Nautico”, die älteste Seefahrerschule Europas. Neben der Fischerei sind die Zitronen der ganze Stolze der Insulaner, die das Bild dieser kleinen Insel prägen. Seit Jahrhunderten werden sie hier von kleinen Familienbetrieben angebaut, geerntet und verkauft. Die Insulaner mischen die reifen Früchte gern mit Öl, Knoblauch, Minze und Paprika zu einem Salat. Natürlich gibt es auch eine Backware mit Zitronen, der Lingua dolci di Procida” – ein längliches mit Zitronencreme gefülltes Blätterteig-Teilchen.

Wenn man in den Hafen Marina Grande/Sancio Cattolico einläuft, wird man von typischen pastellfarbenen Häusern, die sich wie an einer Schnur im Hafen aufreihen, empfangen. Kleine Fischerboote schaukeln an Stegen im Wind und knatternde Mopeds rasen auf der Hafenpromenade. Die Strassen des gleichnamigen Hauptortes Procida verengen sich teilweise auf einen Durchlass von nur ca. 1,50 m. Breitere Autos haben hier auf diesen Strassen keine Chance und die Fussgänger müssen den Autos in Häusereingängen ausweichen. Eine der Hauptstrassen, die Via Vittorio Emanuele mit ihren alten, hohen Wohnhäusern mit steilen Treppen, kleinen Geschäften im Erdgeschoss, darunter auch LebensmittelgeschäfteWeinhandlungen und Boutiquen, laden zum Bummeln ein. Typische Alltagsszenen – eine ältere Frau seilt ihren Einkaufskorb aus einem Fenster von oben herab. Er hängt an einer kräftigen Schnur und in ihm befindet sich Geld, das der Lebensmittelhändler im Austausch für seine hineingelegte Ware als Bezahlung nimmt. Der Zeitungsausträger wirft seine Zeitungen auf die Balkone der Häuser oder steckt sie in kleine Rohre, die an Seilen hängen und später hoch gezogen werden.

Der kleine Fischerhafen Marina Corricella mit seinen würfelförmig übereinander verschachtelten bunten Fischerhäusern kommt der Vorstellung von einem für Italien ursprünglichen und romantischen Fischerort sehr nahe. Farbenfrohe Hausfassaden spiegeln sich im Blau des Mittelmeeres – steile Treppen, Torbögen, Terrassen und enge Gänge durchziehen das Häusergewirr. Hier flicken Fischer am Nachmittag noch ihre Netze oder spielen Karten, Katzen räkeln sich in der Sonne, Wäsche hängt zum Trocknen an Leinen und Restaurants warten auf ihre Gäste. Und am Abend sollte man sich ein Plätzchen in einem der Restaurants reservieren. Hier gibt es immer frischen Fisch zum Essen und in der Ferne versinkt die Sonne wie auf Capri im roten Meer. Ein bekanntes Fisch- und Pasta-Restaurant ist das „La Lampara” am Ende der Mole mit einem wunderbaren Blick auf die bunten Häuserfronten ( www.facebook.com/lalampara.gentile ). Tagsüber genießt man in der Bar Chiaro Di Luna” ein leckeres Zitronensorbet, Zitronenlimonade oder einen typischen Zitronensalat ( www.facebook.com/bargelateriachiarodiluna ). Hier drehte auch Regisseur Michael Radford den Film Il Postino” – der Postmann. auch einige Aufnahmen von Patricia Highsmiths Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“ sind mit Matt Damon und Gwyneth Paltrow hier entstanden.

Hoch über der Insel thront das eigentliche historische Zentrum – die Terra Muratadas älteste bewohnte Viertel der Insel. Ist erst einmal der steile Anstieg geschafft, belohnt die Terra Murata die Mühe mit ihrer historischen Atmosphäre und engen Gässchen, den bunten Häusern und einer einmaligen Aussicht über den Golf von Neapel und die Marina Corricella. Die schönste Aussichtsterrasse befindet sich am Ende der Via Borgo mit einer kleinen Bar. Das andere dominierende Gebäude hier oben ist der ehemalige Palazzo d’Avalos mit seinen Festungsmauern. Der Feudalherr Innico d’Avalos legte die Burg 1560 als Palast an. Von 1830 bis 1988 diente der verlassene Adelspalast zunächst als Kerker für politische Gefangene Neapels, später für Schwerverbrecher und Camorramitglieder. Nach Jahren des Verfalls überließ der italienische Staat die Ruine 2013 der Inselgemeinde, die jedoch kein Geld für eine Restaurierung hat. Ehrenamtliche Ortskundige führen nach Anmeldung online durch die wenigen begehbaren Trakte ( www.comune.procida.na.it ).

Am Karfreitag ist die Insel mit der Karfreitagsprozession ein ganz besonderer Ort. Die Misteri” sind lebensgroße Szenen aus der Bibel von enormer Größe/Gewicht und werden von jungen Männern in weißen Kutten mit blauen Capes mehrere Stunden lang durch die engen Gassen der Insel getragen. Fröhlicher fällt am letzten Juli Wochenende die Sagre del Mareaus, bei der die Graziella des Jahres gewählt wird. In dem Schönheitswettbewerb wird eine lokale Frau in traditionellen selbstgenähten Kleidern gesucht, die der jungen Fischerin ähneln sollte, in die sich der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine 1852 verliebte.

Schöne Hotels sind das Boutiquehotel La Casa sul Mare” – alle Zimmer mit Meerblick und kleiner Terrasse, Frühstück im Garten mit Blick auf die Corricella-Bucht ( www.lacasasulmare.it ) und das Hotel La Corricella”, am Rande der Fischerbucht mit Fischrestaurant La Lampara“ ( www.hotelcorricella.it/it ).

Weitere Informationen über die Insel findet man hier:
www.visitprocida.com
www.isoladiprocida.it/procida_dd

Ischia – Die Insel für Körper und Seele

 

Die Seele baumeln lassen und Wellness mit Natur geniessen.

Mit der Fähre von Neapel/Molo Beverello kommend läuft man in den malerischen Naturhafen von Ischia Porto ein (Überfahrt ca. 90 Minuten). Der kreisrunde Vulkankrater als Hafenbecken ist die erste Anlaufstation für die vielen Urlauber. Auf der Insel leben ca. 68.000 Einwohner und es gibt sechs Kommunen: Ischia (Porto & Ponte), Casamicciola, Lacco Ameno und Forio an der Küste, Barrano hoch über dem Maronti-Strand und Serrana Fontana in den Bergen. In gut einer Stunde kann man die Insel mit dem Bus in beiden Richtungen umrunden oder ganz italienisch mit der Vespa. Je nach der kürzesten Entfernung zum Ortsziel wählt man die Buslinie Circonvallazione destra (Rechtsumrundung) oder Circonvallazione sinistra (Linksumrundung). Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut, sodass man fast jeden entlegenen Ort erreichen kann. Die Busse fahren außerdem fast sehr regelmäßig ​​​alle 15 bis 30 Minuten.

Das Bild der an der Küste liegenden Orte wie Ischia Ponte, Casamicciola, Lacco Ameno, Forio oder Sant’ Angelo prägen verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster, alte Steintreppen, Torbögen und die farbenfrohen Fassaden der Häuser und Villen. Besonders auffällig die monumentale Felsenfestung Castello Aragonese mit 113 m Höhe in Ischia Ponte. Obwohl die Bevölkerung der Insel sich mittlerweile fast ausschliesslich dem Tourismus widmet, gibt es noch landwirtschaftlich genutzte Flächen meist im Landesinneren und traditioneller Fischfang in den Küstenorten. Umrundet man die Insel, bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke – Felsvorsprünge, Buchten, Strände, Landschaften mit Pinienwäldern wie Falanga und Bergregionen mit schönen Wanderwegen, wie den Monte Epomeo mit 788 m der höchste Berg der Insel. Auch wird immer wieder die Küste durch Fumarolen und Thermalquellen unterbrochen. Im Mai und Juni steht alles in Blüte und für Naturfreunde und Wanderer ist das die beste Reisezeit. Auf der Insel herrscht ein typisches Mittelmeerklima – die Sommer meist mit 26 °C bis 35 °C und milde Winter mit ca. 10 °C. Das Meerwasser ist im Sommer ca. 21 °C warm.

Bekannt ist die größte Insel (46 km²) im Golf von Neapel vor allem für ihre Thermalquellen und Thermalgärten – 103 Quellen, 69 Fumarolen und 29 Thermalquellen. Sie wurde in den 50er Jahren als Kurinsel entdeckt und touristisch dazu erschlossen. Das Thermalwasser regt das Immunsystem an und ist für ihre heilende Wirkung bei degenerativen und rheumatischen Erkrankungen, Hauterkrankungen, Atemwegserkrankungen und anderen Schmerzsyndromen bekannt. Ein Tag in einem der Thermalquellen/Gärten ist eine Wohltat für Körper und Seele. Viele Hotels auf der Insel haben auch eigene Thermalschwimmbäder, bieten verschiedene Anwendungen an wie therapeutische Massagen, Fango-Packungen, Ayurveda und Beauty-Behandlungen und so geniessen die Urlauber die herrlichen Naturlandschaften und Orte und entspannen im Hotel für ihre eigene Gesundheit mit Wellness.

Thermalparks mit Eintrittsgeld sind z.B. Aphrodite bei Sant’ Angelo, Gärten des Poseidon bei Forio und der kunstvolle Thermalpark Negombo bei Lacco Ameno. Es gibt aber auch kostenlose Zugänge zu Thermalwasser wie z.B. bei Forio die Baia de Sorgeto. Über eine Treppe von über 200 Stufen erreicht man die Bucht, wo das heiße Wasser ins Meer mündet. Ein weiterer Zugang ist in der Nähe von Ischia Ponte in der Carta Romana Bucht. In natürlichen Becken vermischt sich Meerwasser mit Thermalwasser und es ergeben sich unterschiedliche Wassertemperaturen beim Schwimmen. Die Bucht ist mit den Linienbussen C12 und C13 von Ischia Porto aus zu erreichen. Ein wunderschöner Landschaftspark ist der Giardini La Mortella zwischen Lacco Ameno und Forio. Exotische Pflanzen, Vögel, ein orientalischer Teil mit einem thailändischen Tempel, viele Brunnen, Teiche, Bachläufe sind bei einem Spaziergang zu bewundern und alles wird mit Musik untermalt.

 

Dolcefarniente – das süße Nichtstun!

Wer gerne an die typischen klassischen italienischen Badestrände und Bagnos möchte, der findet hier eine vielzahl mit Liegestühlen und Kabinen ausgestattete Strände oder Kieselbuchten. Die Strandbäder/Bagnos auf Ischia sind anders wie die an der Riviera sehr klein und jedes hat auch seine eigenen Farben. Vorne die Strände oder eine Holzplattform mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, dahinter Holzumkleidekabinen, Duschen und Toiletten. Meistens gibt es noch eine Bar oder Restaurant. Ein sehr schönes Bagno ist das Bagno Bar Ristorante Ricciulillo di Mattera Giovan Giuseppe – www.ricciulillo.it/deutsch.php. Es ist ein exzellentes kleines Restaurant und die Speisekarte erfüllt alle Wünsche an Qualität und Frische von z.B. Fisch und Pasta. Alles wunderbar gekocht mit frischen Kräutern und Gewürzen. Die Lage ist ein Traum, direkt am Strand mit direkter Sicht zum Castello Aragonese und Procida. Natürlich hat das Essen mit der Aussicht seinen Preis, aber es ist es allemal wert… gerne wieder!

Lohnenswert ist ein Spaziergang von Ischia Porto nach Ischia Ponte oder umgekehrt. Beide Ortsteile könnten nicht unterschiedlicher sein. Porto mit Hafen, den typischen Bagnos, Hotels und teuren Einkaufsläden/Cafés/Restaurants und dagegen Ponte mit altem Charme, kleinen Lokalen, dem Fischerstrand Spiaggia dei Pescatori und schönen Fischerhäusern und alten Kirchen am Meer. Nicht zu vergessen als Schlusspunkt das Castello Aragonese. Der Weg geht los im Hafen Porto über die Flaniermeilen Via Roma und Corso Vittoria Colonna mit blühenden Oleanderbäumen. Eine kleine Erfrischung wie ein Espresso oder leckeres Eis gönnt man sich im Gran Caffè Vittoria. Ab hier geht das Leben nun schon langsamer und ruhiger zu. Jetzt kann man zum Fischerstrand Spiaggia dei Pescatori schlendern und am Meer weiter bis zum 200 m langen Steg/Brücke zum Castello Aragonese gehen. Ein Besuch des Castello lohnt sich auf jeden Fall – seine Geschichte im Laufe der Zeit erfahren als Schutz vor Piraten, als Adelspalast der Aragoneser, Kloster, Kerker und politisches Gefängnis. Nach dem Ticketkauf geht es mit einem Aufzug hoch in die Festung. Von hier hat man wunderschöne Ausblicke auf den Epomeo, das Meer, die Insel Procida und bei gutem Wetter sogar bis Capri. Das ehemalige Kloster ist mittlerweile ein Hotel mit gehobenem Restaurant – https://de.albergoilmonastero.it/&session_id=iareia0qar6a39ogo20ogd8kui. Mit etwas Glück gibt es auch Ausstellungen, Events und Konzerte in der Burganlage oder Aussenterrassen – www.castelloaragoneseischia.com/en. Bekannt ist das alljährlich stattfindende Ischia Film Festival.

“Parade der Kulturen” in Frankfurt am Main

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Das Leben ist so bunt… so bunt wie die “Parade der Kulturen”.

Alle zwei Jahre findet in Frankfurt am Main die “Parade der Kulturen” statt. Sie zeigt die große Internationalität und kulturelle Vielfalt Frankfurts und Deutschlands in einem farbenfrohen Umzug, Musikveranstaltungen und einem Markt der Kulturen mit Essens- und Kunsthandwerkerständen. Der Veranstalter, der Frankfurter Jugendring (FJR), will damit ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit und für ein friedliches, respektvolles Miteinander der Kulturen setzen. Menschen aus allen Kontinenten und quer durch alle Generationen zeigen ihre Kultur und Traditionen.

Seit 2003 veranstaltet der FJR diese Parade zusammen mit 29 Jugendverbänden und ca. 100 teilnehmenden Organisationen oder Vereinen. Immer geplant als Signal für Offenheit und Solidarität in der Stadt Frankfurt am Main, vor allem für die Menschen in der Stadt, die am sozialen und gesellschaftlichen Leben nicht oder kaum teilhaben können. Dabei gelten Migration, ein friedliches Miteinander, Gleichberechtigung und Integration als wichtige Prinzipien im friedlichen Zusammenleben – unabhängig von Herkunft, Alter, Hautfarbe, Glauben, Geschlecht, sexueller Orientierung, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung.

Mit diesen Photos der “Parade der Kulturen” möchte ich die besonderen Momente des Zusammenspiels von Emotionen, Farben, Musik, Schönheit und Stolz der Teilnehmer zeigen.

MADEIRA – ein grünes Juwel im Atlantischen Ozean

Madeira ist die vulkanische Hauptinsel des Archipels Madeira mit den weiteren Inseln Porto Santo, Selvagens und Desertas. Es ist eine autonome Region, die zu Portugal gehört und rund 750 km vor der Nordwestküste Afrikas liegt. Madeira heißt auf portugisisch Holz. Fast 1900 m über Meeresspiegel und bis zu 4000 m unter dem Meeresspiegel. Mit einer Gesamtfläche von 741 km², ca. 57 km Länge, ca. 22 km Breite und derzeit ca. 300.000 Einwohnern. Die an der Südküste gelegene Stadt Funchal mit seiner schönen Altstadt ist Hauptstadt dieser Inselgruppe.

 

Durch das subtropische Klima herrschen das ganze Jahr über milde Temperaturen zwischen 15 und 25 C° und frühlingshaftes Wetter. Das Klima wirkt sich auch positiv auf die Pflanzenwelt aus. Mehrmals im Jahr ernten können wegen der konstanten Wassertemperatur des Golfstromes und des schwarzen Lavagesteins, das die Sonnenwärme speichert. Überall an der Küste grünt und blüht es das ganze Jahr hindurch. Einzigartig ist der urwäldliche, moosüberwachsene Lorbeerwald Laurisilva, der rund 20 Prozent der Insel bedeckt und von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Besonders beliebt sind Wanderungen entlang der “Levadas”. Diese künstlichen Wasserläufe (insgesamt ca. 2100 km lang ohne Pumpen mit Gefällen) wurden schon ab dem 15. Jahrhundert angelegt, um trockene Anbaugebiete im Süden der Insel zu bewässern. Diese uralten Wege erschließen Madeiras reizvollste Regionen mit tiefen Schluchten, Wasserfällen und duftenden Eukalyptuswäldern. Die kraftvollen Wellen und starken Meeresströmungen sorgen dafür, dass sich an der Küste keine wirklichen Sandstrände halten können. Dies ist sicherlich ein Segen für die Insel, da die fehlenden Sandstrände Madeira davor bewahren, von Touristen überrannt zu werden.

Von ihren Wurzeln her sind die Madeirenser Bauern und ein Großteil der Landbevölkerung ausserhalb Funchals ist in der Landwirtschaft und im Weinanbau beschäftigt. In Funchal und der näheren Umgebung ist es der Tourismus. Das Band, das die einzelnen Gemeinden der Insel am stärksten miteinander verbindet, ist wohl die katholische Kirche. Überall findet man schöne weissgetünchte Kirchen im typischen portugiesischen Stil erbaut. In den letzten Jahren ist die madeirensische Bevölkerung der weit auseinanderliegenden Gemeinden bedingt durch die Landschaftsstruktur mit den neuen Infrastrukturmassnahmen der Politik mehr zusammengewachsen, so dass die größten Unterschiede heute hauptsächlich nur noch zwischen Funchal und dem Umland bestehen. In den Kochtöpfen der Einheimischen dominiert nach wie vor Bodenständiges. Hier ein paar Spezialitäten der Insel. Açorda – deftige, klare Brotsuppe mit Knoblauch und Ei. Atum – Thunfisch in einer kräftigen Zwiebeltunke. Bacalhau – Stockfisch. Bica – Kaffee/Espresso in verschiedenen Varianten. Bolo do caco – rundes Süßkartoffelbrot, heute meist als Weißbrot. Bolo de mel – dunkler, runder Gewürzkuchen mit Zuckerrohrsirup. Carne vinho e alhos – gewürfeltes Schweinefleisch, lange in Wein und Essig mit Knoblauch und Lorbeer mariniert. Espada – der Schwarze Degenfisch mit Banane oder mit Wein und Knoblauch eingelegt. Espadarte – Schwertfisch. Espetada – das Nationalgericht der Insel, traditionell wird das Rindfleisch frisch geschnitten, in grobem Lorbeersalz gewendet und auf einen Lorbeerstecken gespießt, den man über offener Glut brutzeln lässt. Milho frito – eine mit Kräutern gewürzte, in Würfel geschnittene Maispolenta. Poncha – Getränk aus Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps und nicht zu vergessen den Likörwein Madeira in seinen vier Arten – Sercial, Verdelho, Boal und Malvasia. Bon apetite!

Vor einigen Jahren hat man mit EU-Geldern ein gigantisches Tunnelsystem gebaut, um einen sicheren und schnelleren Inselverkehr zu erreichen und sich dabei auf unabsehbare Zeit hoch verschuldet. Es gab viele alte Pass- und Küstenstrassen mit irrsinnigen Kurven voller Steigungen und gefährlich nahe an Talschluchten oder Abgründen. Die gefährlichste und schon 1976 selbst befahrene ist die alte Küstenstraße “Antigua ER101” von Sao Vicente nach Porto Moniz an der Nordküste. Heute leider nicht mehr befahrbar und teilweise auch schon abgebrochen. Es lohnt sich einen Leihwagen zu mieten, um die Insel in eigener Regie zu erkunden. Allerdings sollte man sich dafür eine gute Auto- oder Wanderkarte mit großem Maßstab kaufen. In meinen Bildunterschriften findet man zu jedem Photo die Orts- oder Gebietsangaben.

Aber das Schöne an der blühenden Insel ist doch, dass sie ein gut erreichbares warmes sicheres und völlig sauberes europäisches Urlaubsziel ist. 1,5 Flugstunden von Lissabon und ca. 4 Stunden von Frankfurt am Main entfernt. Ein Ort für alle, die vor Nässe und Kälte im Herbst/Winter fliehen wollen und sich nach Sonnenstrahlen sehnend die Langstrecke nach Afrika oder vor allem nach Asien sich ersparen wollen. Trotz dieser weit abgelegenen Lage im Atlantik ist Madeira bestens vernetzt, auch mit WLAN-Hotspots.

„Madeira ist schön wie Tahiti, aber sauber und sicher wie die Schweiz“   Sir Winston Churchill

Street Food Festival 2018 in Mainz – Impressionen

Auch in diesem Jahr rollten wieder verschiedene Foodtrucks für das Street Food Festival auf das Gelände der Alten Lokhalle in Mainz ein. Einige Essensstände befanden sich auch noch in der alten Lokhalle. Das Wetter spielte auch mit und so konnte man bei herrlichem Sonnenschein die verschiedensten Köstlichkeiten der unterschiedlichsten Essenskulturen schlemmen.

Blätterteig-Wraps von Maison Touareg aus dem Maghreb, eritreische Geschmacksvielfalt wie Linsencurry mit Injera Sauerteig-Fladenbrot von Eribet, indische herzhaft gewürzte Speisen von Pitty’s, vegane und vegetarische Spezialitäten aus Israel von Israeli Food, leckere Burritos von Roadrunner, philippinisches Fusion-Food von Adobo, authentische osteuropäische Strudel von Poushe, Bubble Waffles mit bunten Toppings von Wild Waffles oder die vielen handgemachten Gourmet-Marshmellows von Monkey Mellows um nur einige Street Food Gerichte zu nennen.

Schlemmen was das Zeug hält und sich durch die internationale Street Food Küche probieren, natürlich mit dem nötigen Kleingeld.

Hier gibt es immer die aktuellen Termine und Orte für das Street Food Festival  –   Street Food Festival Link

Taubergießen – ein mystisches Paradies

Eine Kahnfahrt wie in Venedig durch einen Fluss-Seitenarm wie am Amazonas. Eine Reise in die Natur mit immer anderen Blickwinkeln.

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Der Taubergießen wird von zahlreichen Flussarmen durchzogen und ist einer der letzten naturnahen und weitgehend erhalten gebliebenen Auwaldgebiete am Europapark Rust in Baden-Württemberg. Dazu gehören auch noch die Elzwiesen der Blinden Elz mit ihrer Artenvielfalt, in denen auch noch seltene Orchideen wachsen. Deshalb wird der Taubergießen auch gerne als „Amazonas am Oberrhein“ bezeichnet. Den Namen „Taubergießen“ hat diese Landschaft von den zeitweise starken Grundwasseraustritten/Quellen, den “Gießen”. „Taub” geht auf eine alte Bezeichnung von Fischern für ein nähr- und sauerstoffarmes Gewässer zurück.
Das Naturschutzgebiet, das im Süden mit Rheinhausen beginnt und im Norden bis Wittenweier geht, wurde 1955 unter Landschaftsschutz gestellt und 1979 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es handelt sich dabei um das alte Rheinflussbett, wie es vor seiner Begradigung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aussah. Von der Vogelperspektive aus betrachtet, zieht sich der Taubergießen wie ein Schlauch 12 Kilometer am Oberrhein entlang. Die breiteste Stelle beträgt ca. 2,5 Kilometer. Es umfasst auf einer Fläche von ca. 1800 Hektar die rheinnahen Gemeinden Rheinhausen, Rust, Kappel, Wittenweier und die französische Gemeinde Rhinau. Aus historischen Gründen befinden sich 997 Hektar im Besitz der französischen Gemeinde Rhinau, jedoch unterliegt dieser Teil dem deutschen Fischereirecht sowie Jagd- und Naturschutz. Ein Bereich des Auwaldes wurde als Bannwald ausgewiesen, in diesem Bereich entwickelt sich ohne menschliche Ordnung wieder ein heimischer Urwald. Der Rest ist ein Schonwaldgebiet mit wirtschaftlicher Nutzung.

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Mein ortskundiger Reisebegleiter war Fischermeister Felix Sigg. Seit mehr als 45 Jahren Fischer und Stocherkahnfahrer in diesem Naturparadies. Felix Sigg ist einer der letzten beiden Fischermeister von Rust. Ein Fischer mit Leib und Seele mit großer Leidenschaft für die Natur. Sowohl die Fischerei als auch die Stocherkahnfahrten haben in seiner Familie eine lange Tradition. Urgroßvater, Opa und Vater waren schon Fischermeister mit eigenem Pachtwasser am Rhein. Erst arbeitete er im landwirtschaftlichen Betrieb (Gurken und Tabakanbau) seiner Eltern bevor er 1972 als Fischergehilfe tätig wurde. Er ist dort geboren und tief verbunden mit dieser einzigartigen Rheinlandschaft und würde mit keinem anderen Ort tauschen wollen.
Am Abend vor meiner Anreise hatte er seine Netze in den Altrheinarmen ausgelegt, damit er am nächsten Morgen mit mir seinen Fang einholen konnte. Barsche, Brassen, Rotfedern, Schleien, Zander und verschiedene Weißfische gingen in die Netze mit verschiedenen Maschenweiten. Kamberkrebse wurden wieder in das Wasser zurück geworfen. Viele Erklärungen und Aussagen bekam ich dabei von ihm zu hören: „Früher haben wir viel mehr Fische gefangen als heute. Das größte Problem ist der Kormoran und der Wels. Beide fressen sehr viele Fische weg und der Wels kann sogar junge Enten und Schwäne schnappen. Unsere Hauptfischerei/Brotfisch war der Aal, damit konnten wir große Fangquoten und Gewinne erzielen. Leider ist die Aalfischerei jetzt verboten. Heute weiß man nie, wie viel man fängt. Es können 60 kg sein oder auch einmal nichts, davon alleine kann man nicht mehr seinen Lebensunterhalt bestreiten. Aber mich freut es immer wieder und ich bin glücklich, wenn es ein bisschen im Netz zappelt“.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Gemeinde Rust ein Fischer- und Bauerndorf. Die Lage am Rhein und die fruchtbaren Schwemmlandböden boten den Fischern und Landwirten eine gute Existenzgrundlage. Die Fischer gründeten die Fischerzunft 1583 Rust, um sich die Fischrechte in Rust und Umgebung zu sichern. Nur die Söhne eines Mitgliedes werden im Alter von 21 Jahren in die Zunft aufgenommen und das Fischrecht wird nur vom Vater an den männlichen Nachkommen weitervererbt. Durch diese Regelung bleibt das Fischrecht im Besitz weniger Familien im Taubergießen – so auch bei der Familie von Felix Sigg.

Felix Sigg rudert mich mittags mit seinem Stocherkahnboot durch das Naturschutzgebiet Taubergießen! Zwei Stunden Ruhe genießen in einer außergewöhnlichen Natur und es gibt noch viele Beschreibungen, Erklärungen und Witzle von ihm dazu. Über die Fischerei, die bewegte Geschichte an der Grenze von Deutschland und Frankreich und sein Wissen über die Natur. Er erzählt mir dabei auch, dass manche Gäste die völlige Ruhe bevorzugen und keine Erklärungen wünschen. Das kann ich gut verstehen – in der Ruhe liegt die Kraft und das Entschleunigen vom Alltagstrott. Schweben über dem Wasser und dabei auch einmal die Augen schließen und dem Rauschen des Wassers und den Geräuschen der Tierwelt zuhören. Der langsam dahin fließende Fluss, das klare Wasser, die vielen Pflanzen wie der Flutende Wasserhahnenfuß oder die geschmacklich starke Brunnenkresse, sowie farbenprächtige Libellen und Schwäne begleiten uns. Mächtige Bäume mit Lianengirlanden wie Eichen, Silberpappeln, Silberweiden und Ulmen wachsen am Flussbett und bilden schöne Baumgalerien. Mit Glück kann man den Eisvogel sehen, aber sicherlich die verschiedenen Entenarten, Kormorane, Graugänse, Nilgänse, Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher und Bisamratten. Für viele Vögel ist das Gebiet Winterquartier, aber auch Rastplatz für durchziehende Zugvögel. Alles in Allem ein traumhafter Abstecher in eine andere Welt, begleitet von einem Fischer mit Leidenschaft, in einer magischen Auenlandschaft im Paradies Taubergießen.

Durch den Europapark hat sich mittlerweile die ganze Gemeindestruktur von Rust und das soziale Leben hier verändert. Mehr als 5,5 Millionen Besucher pro Jahr, damit verbunden Staus und Luftverschmutzung. Den ca. 4200 Einwohnern stehen mehr als 4500 Gästebetten entgegen. Es gibt kaum noch bezahlbare Mietwohnungen, dafür mehr lohnende Ferienwohnungen. Das fördert zwar die Steuereinnahmen der Gemeinde und im Ort wird viel investiert, aber das soziale Miteinander geht verloren. Die Gaststätten öffnen nur noch nach 17 Uhr, dann kommen die vielen Besucher aus dem Park und manche frequentieren dann die ansässigen Gaststätten. Mittagessen, Kaffee und Stammtische gehen der Dorfgemeinschaft aber verloren.

INFO:
Vorsicht besteht bei den angegebenen Rundwanderwegen. Manche Brücken existieren nicht mehr oder sind beschädigt und man steht plötzlich am Wasser ohne einer Möglichkeit der Überquerung. Das hat wohl schon bei einigen Wanderern dazu geführt, dass sie sich total verlaufen haben und Hilfe brauchten.
Familie Sigg bietet Stocherkahnfahrten ab der Zuckerbrücke bei Rust bis zur Gifizbrücke bei Kappel für max. 10 Personen im Boot an (ca. 2 Stunden). Da der Taubergießen nur stromabwärts befahren werden darf, besteht die Möglichkeit zur Mitnahme bei der Rückfahrt für max. 2 Personen. www.taubergiessenfahrten-felix-sigg.de

Rhoihesse – Rheinhessen

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In loser Aufreihung stelle ich immer wieder neue Photos über meine Heimat Rheinhessen hier zusammen. Mit dem Pajero Geländewagen und Photoequipment durch die Schönheit Rheinhessens. Vorbei an Bächen und Flüssen, durch malerische Landschaften mit sanft geschwungenen Hügeln und den vielen Weinbergen mit ihren „Wingertsheisjern“ – Trulli/Schutzhütten. Vorbei an Dörfern mit Fachwerkidylle und Hofreiten mit überraschenden Einblicken durch Hoftore oder hinein in die vielen kleinen Feldwege, die links und rechts von landwirtschaftlich genutzten Feldern, Weinstöcken oder Wiesen umgeben sind. Genießen Sie beim Anblick meiner Photos auch den weiten Blick über das Land der tausend Hügel bis zum Horizont – diese Ausblicke prägen die „Rheinhessische Toskana oder Rheinhessische Schweiz“.

Heimat ist für mich ein Land, das meine Kind- und Jugendjahre geprägt hat. Heimat ist auch ein Land, das mir die Möglichkeit gegeben hat mich als die Persönlichkeit zu entfalten, die ich heute bin. Heimat ist auch ein Land, das mich aus der Ferne nach Hause zieht.

Rheinhessen ist eine Region in Rheinland-Pfalz am oberen Rheinknie im Oberrheingraben, dessen Name auf die frühere Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen und bis 1945 zum Volksstaat Hessen zurückzuführen ist. Im Volksmund damals auch bekannt als “Hessen über dem Rhein”. Es liegt zwischen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz und den Städten Bingen, Ingelheim, Alzey und Worms. Hier leben ca. 600.000 Menschen auf rund 1400 km². Eingerahmt von Nordpfälzer Bergland, Hunsrück, Rheingau, Taunus und Odenwald gehört Rheinhessen zu den wärmsten und trockensten Gegenden in Deutschland. Genau dieses geschützte Klima ist die ideale Basis für den Weinanbau und der Grund dafür, dass Rheinhessen mit 26.563 Hektar Rebfläche das größte Deutsche Weinanbaugebiet ist. Mainz ist die Weinhauptstadt Deutschlands. Es ist auch stark landwirtschaftlich geprägt mit dem Anbau von Obst (Kirschen/Äpfel), Kartoffeln, Spargel, Getreide, außerdem auch Raps und vor allem Zuckerrüben.
„Rhoihessisch Gebabbel“ – der rheinhessische Dialekt gehört zu den rheinfränkischen Dialekten und ist mit dem Südhessischen verwandt. Besonders bekanntes Gebabbel sind „Mer strunze nett, mer hunn“ – „Wir prahlen nicht, wir haben“, „Rhoihessewoi werd net alt, mer dringe in ob warm ob kalt“ – „Rheinhessenwein wird nicht alt, wir trinken ihn, ob warm, ob kalt“ und „Ei du Simbl“ – „Ach, Du dummer Junge“. Eine Kulturlandschaft mit kirchlichen Bauten (romanische Kaiserdome von Mainz und Worms), alten Kreuzgewölben, Kunst (Marc Chagall Fenster/Stephanskirche Mainz), Festspielen (Worms), Konzerten, Kleinkunstbühnen (Mainz/Unterhaus), Museen (Gutenberg), Sport (Mainz 05) und der bekannten Mainzer Fastnacht mit Weck, Worscht un Woi und natürlich mit der leckeren Rheinhessischen Küche (Backesgrumbeer, Dibbehas, Dibbelabbes, Grumbeersupp, Kräppel, Määnzer Handkees mit Musik, Quetschekuche, Määnzer Fleischworscht, Jambon de Mayence/Schinken, Spundekees mit Zwiwwele) und immer dazu ein Piffche Woi. Natürlich leben hier auch ganz besondere engagierte Menschen – vital und mit vollem Spass am Leben und Feiern, manchmal konservativ und dann doch wieder ganz modern, traditionell, vielfältig, red- und weinseelig und wie man so schön sagt – nicht auf den Mund gefallen. „Von de Lung uff die Zung un ohne Ferz“ – (Hildegard Bachmann). Wo immer man mit den Menschen hier in Kontakt kommt, ob zu Weinfesten, der Fastnachtszeit oder auf Jahrmärkten – die Gastfreundschaft der närrisch fröhlichen Rheinhessen ist schon sprichwörtlich. Bekannte Persönlichkeiten aus Rheinhessen sind z.B. Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Hildegard von Bingen und Johannes Gutenberg.

 

Venedig – die schöne Stille im Winter

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Gelandet auf Venedigs kleinem Flughafen Marco Polo und gleich in der Ankunftshalle ein Ticket Linea Arancio (Linie Orange) der Bootslinie Alilaguna gekauft. Nun geht es mit noch anderen Touristen etwa 10 Minuten entlang eines überdachten Fußweges zum Bootsanleger. Das Hybrid-Boot der orangenen Linie schwankt im Schritttempo mit 7 km/h durch den ausgewiesenen Kanal in Richtung Venedig. Im Schiffsbauch sitzen wir gegenüber wie im Wartezimmer einer Arztpraxis. In der Mitte des Bootsrumpfes stapelt sich das Handgepäck, oben beim Einstieg stehen unsere Koffer. Alle schauen nun ganz aufgeregt und interessiert durch die schmalen Bootsfenster in Richtung der Lagunenstadt. Die Kameras werden gezückt und ein Photo nach dem anderen von der in der Ferne liegenden Silhouette Venedigs abgelichtet. „Venedig sehen und sterben“ meinte Thomans Mann – belassen wir es doch lieber beim Sehen, Flanieren, Erleben und Genießen.

Die schöne Stille im Winter – die Winter-Melancholie gibt der Stadt ein ganz anderes Gesicht als der Rummel des Sommers mit den vielen Touristenströmen. Das mattierende Licht dieser Jahreszeit bei bedecktem Himmel entsättigt etwas die Farben der alten Paläste oder lässt sie in der weichen Wintersonne noch farbiger und intensiver erscheinen. Diese Stadt ist einzigartig, denn wo sonst gibt es Gondeln statt Autos, Vaporetti statt Stadtbussen oder Kanäle statt Straßen und natürlich die Biennale, den weltberühmten Karneval und das Acqua alta (Hochwasser). Kein Auto, kein Bus, kein Motorrad, kein Fahrrad, kein Hupen, kein Bremsen – nur das Rauschen der Wellen in den Kanälen, das Knattern der Schiffsmotoren, das Läuten der vielen Kirchenglocken, der Schrei der Möwen, die Musik aus den Fenstern, das Parlare/Reden der Einwohner und ab und an das Singen der Gondolieri. Allein schon die Namen der sechs Stadtteile (Sestrieri) des Centro Storico (historischer Stadtteil) klingen wie Opernnamen – Cannaregio, Castello, Dorsoduro, San Marco, San Polo und Santa Croce. Dazu kommen noch die Inseln Isola della Giudecca, Burano, Murano, Torcello, die kleineren Inseln der Isole Minori und der Lido. Und nicht zu vergessen, Venedig ist die Lieblingskulisse der Liebenden in einer einzigartigen Lagunenromantik.

Venedig ist eine Stadt der Künstler, der Geschichten, der Kanäle und der Palazzi mit morbidem Charme – der melancholische Charme des Zerfalls. Aber vor allem reich an unverhofften Winkeln, verwunschenen Gassen und Plätzen, die immer wieder Verzückung und Erstaunen hervorrufen. Es reichen ein paar Schritte weg von den ausgetretenen Touristenpfaden und man kommt in eine ganz andere Welt. Die Route durch Venedig heisst Zufall und ohne Ziel. Besonders schön auch die magische Ruhe des Abends und der Nacht an den Kanälen zu spüren oder ein Acqua alta mitzuerleben. Im letzten Schimmer des Tages zeigt Venedig sein Traumgesicht. Das Wasser der Kanäle reflektiert und spiegelt die Lichter, Kirchen, Paläste und Brücken. Und dann die farbenprächtige und lebhafte Wasserstraße – der Canal Grande. Er durchzieht den Stadtkern S-förmig in einer Länge von fast 4 Kilometern und ist die logistische Schlagader der Stadt. Anders als in den Seitenkanälen herrscht auf dem Canal Grande den ganzen Tag Hochbetrieb. Gondeln dümpeln mit Touristen vorbei, Vaporetti schippern von Haltestelle zu Haltestelle, Alilaguna-Boote vom oder zum Flughafen voll mit Touristen und dazwischen tuckern Lastkähne. An beiden Ufern des Canal Grande die vielen schönen Palazzi. Welchen Aufwand es macht, diese auf Holzpfählen errichteten Gebäude zu erhalten, verrät die rückseitige Ansicht. Einige Paläste verdanken ihre Standhaftigkeit nur noch dem Nachbarpalazzo, an den sie sich noch anlehnen können. Die Venezianer leben wie in einem Freilichtmuseum – zwischen Alltag, Pracht und Kommerz. Und jedes Jahr kommen neue Höchststände an Besucherströmen. An manchen Tagen hat der berühmte Markusplatz sogar mehr Besucher als Einwohner in der Stadt leben. Den Venezianern bleibt einfach nur noch die Statistenrolle auf der Bühne ihrer Heimatstadt. Was hat die Zeit nun Venedig gebracht? Bäckereien, Metzgereien oder Buchhandlungen wurden in Nobelboutiquen oder chinesische Touristengeschäfte mit Souvenir-Billigware verwandelt oder in Pizzabuden mit ausländischen Bediensteten. Nicht angemeldete illegale Touristenguides führen Touristengruppen gegen Bezahlung/Schwarzgeld durch die Stadt. Der venezianische Alltag und die Infrastruktur einer Stadt verschwindet immer mehr. Natürlich lebt in Venedig alles vom Tourismus, er ist Fluch und Segen dieser Stadt. Unterhält man sich mit den Venezianern, dann hört man immer wieder: Wir leben wie in einem Altersheim, die jungen Leute ziehen weg und die Alten bleiben mit den Touristen hier. Mittlerweile vermietet kaum noch ein Venezianer einem anderen Venezianer eine Mietwohnung. Es gibt jetzt mehr Privatvermieter von Zimmern für Touristen als Hotelzimmer in Venedig und immer mehr Ausländer kaufen für teures Geld die alten Palazzi auf.  Die Altstadt blutet langsam aus. Das Besondere aber ist dabei immer noch, dass wir hier gut funktionierende Nachbarschaftsbeziehungen haben und im Winter Venedig wieder mit Ruhe zu sich selbst findet.

„Venedig ist der romantischste Ort der Welt. Aber noch besser wenn niemand da ist“  Woody Allen

Entlang der Kanäle kann man sich treiben lassen und dabei unzählige Kaffeebars und Bacari (typische Weinlokale) sehen. Für einen Cappucchino, Espresso, Macchiatone, Ristretto, Sprizz oder Wein findet man hier immer Zeit. Empfehlenswert ist das Antica Torrefazione di Caffè in Cannaregio. Für einen Kaffee im Stehen zwischendurch die optimale Adresse. Und wer bei oder nach einer Erkundungstour eine Kleinigkeit essen möchte, der sollte in einem Bacaro bei einem Glas Wein oder Sprizz ein paar Cicchetti – eine Art italienische Tapas – essen. Die besten Cicchetti gibt es in Dorsoduro in der Cantine del Vino Gia Schiavi oder der Osteria Al Squero. Je mehr Cicchetti man käuft, um so billiger je Stück werden sie – auf die Preistafeln achten! Beide Weinlokale liegen an der Fondamenta Nani und am Rio de S. Trovaso.
Buon appetito – Essen sollte man in Venedig abseits der Hauptrouten in Restaurants, in denen die Venezianer selbst zum Essen gehen. Hier bestimmt oft das tägliche Angebot auf dem Gemüse- bzw. Fischmarkt die Speisekarte, falls es überhaupt eine Speisekarte gibt. Einfach überraschen lassen und geniessen wie bei der einfachen kleinen Trattoria Bertolini Marialuisa (ehemals Da Marisa). Hier kocht die Familiencrew täglich frisch immer nur ein bodenständiges venezianisches Menü und es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Dazu gibt es einen halben Liter Weisswein, eine Flasche Wasser und am Menüende einen Espresso. Das Fischmenü besteht z.B. aus den Antipasti: zerkleinerter Stockfisch mit Polenta, Carpaccio von mariniertem Seebarsch auf Rucola, gegrillte kleine Moschuskragen in Tomatensugo und gefüllte gratinierte Miesmuscheln. Der Primo Piatto: Fischlasagne aus drei verschiedenen Fischsorten. Der Secondo Piatto: frittierte Calamari, Gambas und Stockfisch. Das Dessert: Mandel-Likör-Mascarpone mit Amarettini. Das ganze Menü mit Getränken für 35,- € pro Person. Es empfiehlt sich frühzeitig einen Tisch zu reservieren.

Ein anderes Rom

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Auf der Suche nach einem anderen Rom – nach verborgenen, nicht alltäglichen Einblicken in dieser Stadt. Spontane Szenen, Details, zufällige Begegnungen, Momentaufnahmen des realen Alltages. Abseits der touristischen, monumentalen Highlights findet der “andere Blickwinkel” die alltägliche urbane Umgebung Roms.

 

Das bekannte Rom

Rom – das größte Museum der Welt. Antike und moderne Orte wechseln sich ab, man läuft auf der Straße und bewegt sich überall wie auf einer großen Bühne. Gesehen und gesehen werden – und beim Einkaufen gehört “La Chiacchierata”, das Schwätzchen dazu. Stilvoller Kaufrausch in alten Palästen – mal elegant und dekadent, mal flippig und trendy.

Graffiti, Urban Art, Street Art… kommunikative Kunstformen

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Graffiti, Urban Art oder Street Art begegnen uns jeden Tag auf unseren Wegen, jedoch nehmen wir diese Kunstformen nicht immer wahr. Diese verschiedenen Stilarten ermöglichen es, einen öffentlichen Raum als Medium kreativ zu nutzen und eine große Anzahl von Menschen damit zu erreichen.
Der Begriff „Graffiti“ stammt vom italienischen Wort „Graffiare“ ab. Graffiti ist eigentlich nur der Plural von Graffito. Unter Graffiti versteht man im allgemeinen legale oder illegale gesprayte Wandmalereien und Zeichnungen an einer öffentlichen Wand, während das „Writing“ nur das Schreiben des eigenen Namens oder Namenskürzels verkörpert. Ein gespraytes Bild nennt man „Piece“ oder in der Mehrzahl „Pieces“. Graffiti sind sehr kurzlebig, besonders an legalen Wänden, den „Hall of Fames“. Hier werden die „Pieces“ oder „Writings“ sehr oft schnell wieder übersprayt. Der Wert eines Graffiti ist der Moment des Entstehens.

 

Commedia Veneziana

Venezianer Ludwigsburg Herzog Carl Eugen 1767 e.V

Herzog Carl Eugen von Württemberg unternahm während seiner Regentschaft viele Reisen nach Venedig, um dort am venezianischen Karneval teilzunehmen. Inspiriert davon entstand 1768 das erste venezianische Fest auf dem Marktplatz in Ludwigsburg. Seit 1993 findet die Venezianische Messe wieder alle zwei Jahre statt. Geschichtsinteressierte haben sich im Verein „Venezianer Ludwigsburg Herzog Carl Eugen 1767 e.V.“ zusammengefunden, um das alte Venedig und die prachtvolle Residenz Ludwigsburg in vielfacher, phantasievoller Form wieder lebendig zu machen. Ziel des Vereins ist nicht nur die Wiederbelebung und Förderung der Venezianischen Messen in Ludwigsburg, sondern auch das höfische Leben am Hofe Herzog Carl Eugens mit seiner Musik-, Theater- und Tanzkultur in der Residenz Ludwigsburg wieder aufleben zu lassen. Die Phantasiekostüme des Vereins richten sich nach dem neu auferstandenen Carnevale di Venezia. Jeder kann hier seiner Phantasie freien Lauf lassen. Aber es gibt auch einige historische Phantasiekostüme. Da wären z.B. die Figuren aus der Commedia dell’arte von Pierrot und Arlecchino, oder die weit verbreitete Bauta. Die Bilder stammen von der Venezianischen Messe 2012 aus dem Theaterstück “Commedia Veneziana”.

www.venezianer-ludwigsburg.de

LISBOA – Lissabon/Portugal

Eine Städtereise zwischen der Melancholie des Fado, dem südländischen Flair und moderner Architektur.

Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wurde auf sieben Hügeln am Fluss Rio Tejo erbaut. Eingeteilt in 4 Stadtbezirke und 53 Stadtgemeinden. Der älteste Stadtteil ist Alfama durch die Mauren gegründet, Baixa das Einkaufsviertel mit dem Aufzug Elevador da Santa Justa, das Altstadtviertel Bairro Alto, Belem mit dem Torre de Belém (UNESCO Weltkulturerbe), das kleine Viertel Castelo mit dem Castelo Sao Jorge, das aristokratische Viertel Chiado, Parque das Nacoes (Expogelände), Rossio die Unterstadt und Geschäftsviertel – nur um einige zu nennen. Jede auf seine Art anders und charakteristisch. Die alten Stadtviertel Alfama und Bairro Alto fanden wir am schönsten – ursprünglich, voller Atmosphäre mit einem sympathisch zurückhaltenden Lebensstil. An fast jeder Ecke oder freiem Platz ein Cafe oder Restaurant für den beliebten Bica, eine portugiesische Espressovariation. Kleine Einkaufsläden oder moderne Shops und für alle Nachtschwärmer sind diese Viertel bestens geeignet. Wer den Fado liebt, für den gibt es in der Alfama kleine ursprüngliche Lokale mit Darbietungen dieses melancholischen Gesangsstiles. In den Stadtvierteln Chiado, Baixa, Rossio und den Boulevards findet man u.a. die exklusiven Einkaufsläden voller Charme und in allen Vierteln die bunten Azulejos (gebrannte Kachelkunst) oder die verschiedensten Straßenmusiker mit Gitarren oder Akkordeons.

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Lissabon ist eine kosmopolitische Stadt mit einem reichen Kulturangebot und vielfältigen Museen. Am besten erkundet man sie natürlich zu Fuß (manchmal schon eine schweisstreibende Angelegenheit) oder zusätzlich per moderner oder nostalgischer Tram, Bus, Standseilbahn oder Metro. Die Stadt ist wunderschön, unheimlich viele alte gekachelte Häuserzeilen mit den obligatorischen schmiedeeisernen Gitterbalkons säumen die ursprünglichen Straßen und Gassen. Diese winden sich den Berg hinauf und wieder herab. Alle mit weissem oder schwarzem Kopfsteinpflaster teilweise in den verschiedensten Mosaiken bestückt. Dazwischen ruckelt diese wunderschöne alte Straßenbahn, die berühmte Linie 28 und bringt uns zu den Highlights Lissabons. Wir werden nicht müde diesen Flair täglich auf das Neue zu erleben und zu erfahren. Wir lassen uns treiben, bummeln durch die Straßen und vielen botanischen Gärten, schauen in die kleinen Boutiquen und Designershops, setzen uns an die zahlreichen stimmungsvollen Plätze und Miradoures (Aussichtspunkte) und trinken ein Wasser oder Kaffee. Besonders auch die moderne Architektur meistens in den Aussenbezirken zu finden wie dem ehemaligen Expogelände Parque das Nacoes mit dem größten Aquarium Europas, das Oceanàrio. Nicht zu vergessen die Metrostation Gare Oriente – eine unterirdische Kunstgalerie mit oberirdischer futuristischer Architektur.

Das besondere helle Sonnenlicht, die künstlerischen und kulinarischen Eindrücke, die Vielfalt der Nostalgie und der Moderne, die Melancholie und Leidenschaft des Fado, die Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, aber auch die Lebensfreude der Menschen und der besondere Charme oder die Ursprünglichkeit der verschiedenen Stadtviertel zeichnen Lissabon aus. Für uns war es eine wunderbare Zeitreise durch diese lebendige Großstadtmetropole in die wir gerne wieder zurückkehren werden.

UNESCO WELTKULTURERBE VÖLKLINGER HÜTTE – Impressionen

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Die 1994 vom UNESCO-Weltkulturerbe-Komitee unter Schutz gestellte Industrieanlage symbolisiert die Geschichte der Stahlerzeugung. Die Völklinger Eisenhütte wurde 1873 von dem Kölner Ingenieur Julius Buch gegründet, etablierte sich unter Carl Röchling zur größten Produktionsstätte für Eisenträger in Deutschland und war einst die modernste Industrieanlage in Europa und setzte in der Eisenverhüttung technische Maßstäbe. In den besten Zeiten der Eisenhütte verwandelten 20.000 Stahlkocher Erz mit Hilfe der saarländischen Kohle zu Eisen – sie wurde 1986 stillgelegt.

Die Völklinger Hütte ist auch ein europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur mit vielfältigen Ausstellungen und Veranstaltungen.