Generell geht es bei der Street Photography oder Strassenphotographie um die ehrliche und ungestellte Photographie im öffentlichen urbanen Raum meist mit Menschen. Also in Städten, an Orten und auf den Straßen und ist eine visuelle Kunstform der Photographie.
Spontane Situationen im alltäglichen Leben aufnehmen, die scheinbar nebensächlich sind und doch im öffentlichen Raum oder Milieu das Leben und die Gesellschaft zeigen können. Photos, die Geschichten erzählen, die Träume, Sehnsüchte, flüchtige oder magische Momente und Sorgen der Menschen sichtbar machen und das Leben im urbanen Raum authentisch und ungestellt widerspiegeln. Die Photos können Emotionen auslösen und beim Betrachten die persönlichen Gedanken und Phantasien anregen. Natürlich ist es für uns Mitteleuropäer interessanter Photos aus dem Ausland zu sehen, weil wir solche Momente und Situationen hier nicht kennen und sie faszinierender finden.
Der Mensch ist bei der Street Photography direkt oder indirekt Teil der Motive und ich begegne meinen Mitmenschen unterwegs stets mit Respekt, Anstand und Freundlichkeit. Der magische Moment oder die besondere Situation ist oft vorüber, wenn ich nachfrage, ob ich photographieren darf. Daher photographiere ich vorher oft mit Blickkontakt und frage dann nach. Ein bewusster Augenkontakt vor der Aufnahme mit einem Lächeln und einem Zeigen der Kamera in den meisten Situationen ist ausreichend – jedenfalls ausserhalb Europas.
Darf man Menschen auf der Straße einfach so photographieren und brauche ich ein Einverständnis? Im Bereich der Street Photography herrscht seit der DSGVO eine große Unsicherheit in Bezug auf das Recht. So ist es nicht immer klar, was man als Photograph darf und worauf man in Deutschland und Europa gerade bei Street Photography achten muss. Gegenüberzustellen sind die Interessen der abgelichteten Person am Schutz seiner personenbezogenen Daten ( Recht am eigenen Bild ) und die Interessen des Photographen im Rahmen seines Rechtes auf freie Meinungsäußerung, Kunst- und Informationsfreiheit ( Kunsturhebergesetz ). Bei der Gestaltung mit photographischen Mitteln handelt es sich um freie schöpferische Gestaltungen und somit um Kunstwerke. Denn in Straßenphotographien werden Atmosphäre, Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse des Photographen durch das Medium der Photographie zur Anschauung gebracht und unter Geltung der DSGVO die Photographien im künstlerischen Kontext daher Personen erkennbar zeigen dürfen, ohne dass eine Einwilligung vorliegen muss. Es kommt jedoch immer auf die konkreten Umstände des Einzelfalles an und das ist genau die Unsicherheit dabei.
Die Mentalität und die Vorbehalte der Menschen in unserem Kulturraum machen die Street Photography daher nicht einfach, da es oft Hemmungen und Bedenken gibt. In Asien oder Teilen Afrikas ist es einfacher die Menschen zu photographieren, sondern sogar oft ausdrücklich erwünscht. Für sie ist es etwas besonderes photographiert zu werden und sie sind neugierig dann die Photos in der Kamera zusehen. Bei meinen Besuchen bei indigenen Völkern hatte ich nie Probleme Menschen zu photographieren. In muslimisch geprägten Ländern oder Orten sollte man unbedingt vorher nachfragen!.
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