SÜDFRANKREICH – EINE SYMPHONIE DER SINNE

Einfach das Nötigste zum Reisen und Schlafen einpacken, in den Pajero Geländewagen mit Schlafmöglichkeit einsteigen und losfahren. Der Weg ist das Ziel und das hieß nun Südfrankreich und die Provence. Die lange Strecke von ca. 1100 km ( meist Autobahn ) schreckte mich nicht ab. Entspannt reisen und dort halten und übernachten, wo es mir gefällt – das bedeutet einfach Freiheit. Die Freiheit, den Weg zu bestimmen, sich von den Eindrücken leiten zu lassen und die schönen Momente in Photos festzuhalten. Jeder Tag birgt ein neues Abenteuer, eine neue Entdeckungsreise. Es gibt Dinge, die sind unendlich – der Himmel, die Zeit und das Meer.

Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Die abwechselnden Landschaften, die Lavendelfelder, Ockersteinbrüche, wilden Schluchten und die hohen Berge, die an der azurblauen Côte d’Azur ins Meer übergehen, sind atemberaubend. Einer der schönsten Gegenden um Ruhe und den Moment zu genießen ist die Provence. Diese wildromantische Gegend ist voller Details und Farben. Landschaftliche Schönheit muss nicht immer spektakulär sein, um uns tief zu berühren. Der Spätsommer im September hat noch viele Farbkleckse parat und die Wiesen duften immer noch nach vielen Blüten und trockenem Gras. Die Luft ist warm und sehr angenehm. Jeden Abend stelle ich meinen Geländewagen ab, bereite meine Schlafstätte vor, spanne meine 270° Markise um meinen Pajero und geniesse die eingekauften Köstlichkeiten der Provence und lasse den Tag Revue passieren – einfach Savoir-vivre. Wenn ich mich dann zum Schlafen lege, höre ich die Zikaden zirpen mit dem Rauschen des Windes oder Meeres und das große Schiebedach ist ganz geöffnet und eine leichte Brise weht herein und der Sternenhimmel leuchtet über mir. Am Morgen dann wieder die Entscheidung, welchen Weg ich nun fahre. Aber zuerst einen Café au Lait und zwei wunderbare Croissants. Und dann ist sie immer wieder da, diese Freiheit, spontan einzusteigen und einfach loszufahren. Und die schönsten Momente hatte ich dabei abseits der touristischen Pfade. Und sollte es doch einmal länger regnen, dann gibt es immer noch diese kleinen wunderschönen Landhotels oder Chambre d’hôtes zum kurzfristigen übernachten.

Es verwundert nicht, dass dieser Teil Frankreichs viele Photographen und verschiedene Maler wie Henri Matisse, Auguste Renoir, Chagall, Vincent van Gogh, Paul Cézanne oder Pablo Picasso in seinen Bann zog. Das Licht, die Farben der Provence sind einzigartig und eine Reise eine wahre Symphonie der Sinne für Auge, Nase, Ohr und Mund. Gelbe Sonnenblumenfelder, das Violett des Lavendels, der Geruch unterschiedlichster Kräuter – die „Herbes de Provence“, die Parfümeure, die Konzerte der Les Cigales ( Zikaden ) und auch viele Höhepunkte der Kunstgeschichte und nicht zu vergessen die bunten Märkte, die den Provence-Urlaub auch für den Gaumen auf schönste Weise verwöhnen. Die Provence umfasst heute die Départements mit ihren Hauptstädten Alpes-de-Haute-Provence ( Digne-les-Bains ), Bouches-du-Rhône ( Marseille ), Var ( Toulon ) sowie Teilgebiete in den Départements Alpes-Maritimes ( Nizza ), Hautes-Alpes ( Gap ) und Vaucluse ( Avignon ).

„DIESE PHOTOS SIND WIE EIN GEMÄLDE, WIE VON EINEM MALER,
PORTRÄT UND LANDSCHAFT ZUGLEICH“

Frei nach Jean-Luc Godard

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Die Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence:

Die Ockerbrüche von Roussillon und Rustrel – ein Farbflash für Die Augen

Beide Orte liegen inmitten des Naturparks Luberon im Départment Vaucluse und waren bis in die 1930er Jahre das Zentrum des Abbaus von Ockerfarben. Magische Orte, aus deren Erde die Farbpigmente der großen franz. Impressionisten stammen. Es gibt nicht viele Plätze auf der Welt, wo so viele und vor allem so intensive Rot-, Gelb- und Brauntöne aufeinandertreffen. Möglich machte dies der eisenhaltige Boden, der die unterschiedlichsten Töne von strahlenden Gelb bis zu leuchtendem Rot hervorbrachte. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten in den Morgen- und Abendstunden machen den Anblick unvergesslich, erst recht bei blauem Himmel. Ockerfarben sind Erdfarben und werden als gelber Ocker, roter Ocker oder als brauner Ocker in der Malerei verwendet. Zwischentöne werden Lichtocker, Gelbocker, Goldocker oder als Satinocker bezeichnet. Durch Erhitzen des Ockers entstehen rötlichere Farbtöne.

Als Eröffnung der Farbenspiele sind die bekannten Ockerbrüche von Roussillon geeignet und dann später noch eine Steigerung – das Colorado de Rustrel oder auch Colorado Provençale. In der Nähe von Gordes liegt der schöne Ort Roussillon, er gehört zu den „Plus beaux villages de France“, den schönsten Dörfern Frankreichs. Der Ocker-Lehrpfad „Le Sentier des Ocres“ wurde in den alten Steinbrüchen angelegt und verläuft durch das Tal Val des Fées/Chemin de Fées. Er ist eigentlich nur ein kurzer Fussweg zwischen einem Pinienwald und je nach gewählter Route von 30 bis 60 Minuten lang und im Sommer von Touristen überlaufen. Der jetzige Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 3,- €. Es lohnt sich auch in Roussillon ein wenig durch die farbenfrohen Gassen zu schlendern, auf den Altstadtbergrücken mit seinem tollen Rundumblick zu spazieren und danach in den Cafés oder Restaurants eine Pause einlegen. Desweiteren ist hier auch noch eine alte intakte Farbenfabrik und Museum –  das “Conservatoire des ocres – Ancienne Usine Mathieu“. Alles Wissenswerte über die Gewinnung und Handwerkskunst des Ockers ist dort zu erfahren. In dem angegliederten Laden gibt es sehr hochwertige giftfreie Farbpigmente in verschiedenen Verarbeitungsformen zu kaufen.

15 Kilometer weiter ist der Colorado de Rustrel oder Colorado Provençale. Hier sind die Farben noch intensiver und vielfältiger, das Gelände noch weitläufiger und man kann einen ganzen Tag dort verbringen. Durch das ca. 30 ha große Colorado führen zwei eindrucksvolle Rundwege. Der eine Rundweg ist ca. 3,9 km lang ( Orange ) und der andere Rundweg ca. 2,1 km ( Blau ). Startpunkt beider Rundwege ist der Parkplatz, wo man gegen Gebühr ( zur Zeit 5,- € ) sein Fahrzeug abstellen kann und auch auch einen Plan der Rundwege erhält. Ab dem Parkplatz dauert es ca. 20 Minuten zu Fuß und man steht dann mitten im Ockersteinbruch und ist umgeben von farbintensiven Ockerfelsen, Dünen und bizarren Felsformationen – ohne Absperrungen und Wegebeschränkungen. Der lange Rundweg führt durch die Gebiete Le Sahara, Cheminées de Fées ( Feenkamine ) und Désert Blanc. Unterwegs gibt es das Kiosk „La Rinsoulette“, an dem man ein kühles Getränk oder einen Happen essen kann.

Der Luberon – Ein Naturpark im Herzen der Provence

„LA VIE EST BELLE! GORDES MAGISTRAL“
( DAS LEBEN IST SCHÖN! MEISTERHAFTES GORDES ) 

Victor Vasarely im August 1948

Die Landschaft des Luberon ist ein besonderer Natur- und Kulturschauplatz und wurde von der UNESCO zum „Parc naturel régional du Luberon“ erklärt. Er befindet sich in den Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence. Die Gebirgskette gliedert sich in den westlichen Teil Petit Luberon und den östlichen Teil Grand Luberon. Lavendelfelder, Weinberge, Märkte, französische Lebensart und wunderschöne Bilderbuchdörfer wie Gordes, in denen man mit etwas Glück in das typische provenzalische Leben eintauchen kann. Enge Gassen, steile Treppen, uralte Pflastersteine, verwitterte hölzerne Fensterläden und helle Mauersteine – das ist Gordes. Leider sind diese aus dem Mittelalter oder der Renaissance meist auf einer Anhöhe liegenden Dörfer in der Hauptsaison ziemlich überlaufen. Doch als Ausweich bieten sich unzählige Wanderwege an, die durch die Täler und Schluchten des Luberon führen. Ausserhalb des Luberon liegen noch weitere schöne Landschaften und Bergdörfer wie die wilde Verdonschlucht oder das Dorf Moustiers-Sainte-Marie.

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Département Var:

Die meisten Südfrankreich-Urlauber kennen im Départment Var eher den westlichen Teil der Mittelmeerküste – die Côte d’Azur oder auch Côte Varoise genannt. Wer jedoch hier Urlaub verbringt hat die Qual der Wahl. Baden an der azurblauen Küste, bei einem Café au Lait in St. Tropez den Boule-Spielern zuschauen oder lieber im Hinterland in einem Bergdorf auf einer Restaurant-Terrasse leben wie Gott in Frankreich. Genau bei dieser Mischung aus pulsierendem Leben, feinen Sandstränden und der herrlichen Küstenstraße bis zum Esterel-Massiv stehen idyllische Landschaften, Weinberge und typische Bergdörfer im Hinterland gegenüber. Pablo Picasso liebte das Licht des Südens und erkundete ohne Unterlass die Schönheiten der Côte d’Azur.

Sicherlich das Highlight im Department Var ist die sonnige Cote d’Azur mit dem ehemaligen Fischerdorf Saint-Tropez. Viele Schriftsteller, Schauspieler und Künstler (u.a. Guy de Maupassant, Henri Matisse​​​​​​​, Paul Signac,​​​​​​​ Brigitte Bardot und Gunter Sachs) verhalfen der kleinen Hafenstadt zum Weltruhm und zum Treffpunkt der High Society. Schlendert man durch die schmalen Gassen des alten Fischerviertels La Ponche oder flaniert entlang der alten Hafenpromenade, so verfällt man schnell diesem südfranzösischem Charme. Vorbei an luxuriösen Segelbooten und Yachten, farbigen Häuserfassaden und edlen Boutiquen, noblen Restaurants und Cafés. Zweimal in der Woche findet auf dem Place des Lices der Wochenmarkt statt. Hier kann man auch ausserhalb des Marktes den vielen Boule-Spielern unter den Platanen zuschauen. Ein kleiner idyllischer Sandstrand ist der Plage des Graniers. Weitere schöne sind der Plage des Canoubiers und der Plage des Salins. Der bekannteste ist natürlich der legendäre Plage de Pampelonne.

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Département Bouches-du-Rhône:

Das Département Bouches-du-Rhône wird geprägt von unterschiedlichen naturbelassenen Landschaften wie den Naturpark der Alpillen, die Camargue, die Côte Bleue, den Étang de Berre und die Calanques zwischen Marseille und Cassis. Sehenswert auch die Corniche des Crêtes oder Route des Crêtes. Diese Küstentraße verläuft entlang der Klippen von Cap Canaille und Falaises von Cassis nach La Ciotat. Bekannte Städte u.a. sind mit viel Kultur und Geschichte Aix-en-Provence, Arles, Cassis, Marseille und Saint-Rémy-de-Provence. Auguste Renoir, Georges Braque, Paul Cézanne oder auch der deutsche Maler August Macke zog es in die Landschaften und Städte dieser Region. Es ist diese besondere Mischung aus lebendiger Tradition, urigen Dörfern und Märkten, kunsthistorischen Orten, Museen, Festivals und schönen Stränden, die den Charme und die kulturelle Vielfalt in diesem Département ausmacht.

Bienvenue à Cassis et les Calanques

Cassis bietet einen ersten Vorgeschmack auf die Côte d’Azur und ist ein farbenfrohes Hafenstädtchen voller Charme mit engen Altstadtgassen und in der Nähe des Naturparks der Calanques. Der Andrang von Touristen ist im Sommer sehr groß, am besten parkt man dann außerhalb auf dem großen Parkplatz Relais des Gorguettes und nimmt dann einen Shuttle ( Navette ) zum Ortszentrum. Um den alten Fischerhafen gruppieren sich pastellfarbene Häuser mit kleinen Cafés und Restaurants und laden zum Sitzen ein. Von hier aus fällt der Blick auch auf das mittelalterliche Château am Berg und die hohen Felsenklippen des Cap Canaille ( höchste Klippe Frankreichs mit 399 m Höhe ). Der quirlige Ort ist auch für seinen Segel-, Jacht- und Fischerhafen bekannt. Mit etwas Glück ( wetterabhängig ) kann man am Hafen früh morgens fangfrischen Fisch direkt bei den wenigen Fischerbooten kaufen. In den idyllischen Seitengassen am Hafen wird in kleinen Lokalen auch der frische Fisch in verschiedenen Variationen zubereitet angeboten. Empfehlenswert ist das Restaurant Le Bonaparte in der 14 Rue du Général Bonaparte, in dem auch Einheimische einkehren. Bekannt ist Cassis auch für seine trockenen Weißweine, die in der Sonne und der Wärme der Kalkböden gut gedeihen. Darüber hinaus lockt der Ort auch mit mehreren schönen Stränden wie die Plage de la Grande Mer oder auch die etwas kleinere Plage de Bestouan. Ein provencalischer Wochenmarkt findet am Mittwoch und am Freitag morgen statt, außerdem jeden Samstag morgen ein Biomarkt auf dem Place de la Republique. Verschiedene Bootsausflüge mit Sightseeing vom Wasser aus zu den Buchten der Calanques werden am östlichen Pier des Hafens angeboten. Es können Touren von 3 ( 45 Min. ), 5, 8 oder 9 Calanques ( 110 Minuten ) gebucht werden. Auf eigene Faust geht es ab hier aber auch mit gemieteten Kajaks.

„QUI A VU PARIS ET PAS CASSIS, N’A RIEN VU”
( WER PARIS GESEHEN HAT, ABER NICHT CASSIS, DER HAT NICHTS GESEHEN )  

Frédéric Mistral

Les Calanques – Die wilden Fjörde der Provence

Türkisfarbenes sauberes Wasser, immergrüne Aleppokiefern, Rosmarinsträucher und steil in das Meer abfallende Kalksteinklippen mit ursprünglichen kleinen Fjorden bilden die wilden Landschaftszüge der Calanques. Die gesamte Calanques-Küste erschließt sich auf 28 km Länge und geht vom Startpunkt Marseille bei der Calenque de Callelongue bis zum Endpunkt der Calanque de Figuérolles bei La Ciotat. Hier gibt es auch den schönen Fernwanderweg GR 98-51. Zahlreiche weitere, mehr oder weniger lange und anstrengende Wandermöglichkeiten sind ebenfalls hier zu finden. Durch das einzigartige Ökosystem unterliegen die Calenques strengen Zutrittsregeln und sind in der Zeit von Juli bis September wegen Waldbrandgefahr stark reglementiert. Vor Beginn einer Wanderung sollte man sich immer über die aktuelle Lage informieren. An jedem Startpunkt einer Wanderung sind Farbmarkierungen angebracht, die anzeigen, ob man jetzt entlang wandern darf. Es gibt Grün, Gelb und Orange = erlaubt und Rot = gesperrt. Die Touristen-Informationsbüros geben dazu auch Auskunft. Im Anschluß an die Entdeckungstouren und Wanderungen durch die Calanques kann man eine Fahrt auf der Panoramastraße Routes des Crètes von Cassis bis La Ciotat machen. Auf der gesamten Strecke hat man phantastische Aussichtspunkte auf die Kalkklippen, Cassis und auf das bis zum Horizont reichende Mittelmeer.

Hier die schönsten Calanques von West nach Ost mit Wanderzeiten:
Calanque de Sormieu – die größte und schönste Bucht mit Sandstrand, kleinen Fischerhäusern und zwei Restaurants. Hier ist die Grotte von Cosquer mit prähistorischen Höhlenmalereien. Von Les Baumettes in ca. 1 Std. zu Fuß zu erreichen.
Calanque de Morgiou – von Richtung Luminy Uni Campus in ca. 1 Stunde zu Fuß bis zur Bucht. Auch hier gibt es einen kleinen Fischerhafen mit ein paar Fischern und ein kleines Bar-Restaurant.
Calenque de Sugiton – von Richtung Luminy Uni Campus ist sie in ca. 45 Minuten zu Fuß erreichbar und hat zwei Buchten mit Kieselsteinen.
Calanque En-Vau – der anstrengendste und sportlichste Wanderweg führt von Cassis in ca. zwei Stunden zur tief eingeschnittenen Bucht. Es ist die spektakulärste Calanque mit einem großen Strand.
Calanque Port Pin – in ca. 30 Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis ist die Calanque zu erreichen. Der Sandstrand ist wunderschön und mit Pinien umwachsen.
Calanque Port Miou – diese Calenque ist einfach in wenigen Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis zu erreichen. Hier sieht man auch noch die alten Kalksteinbrüche, die Verladestation dazu und den Segel- und Jachthafen.

Alles Wissenswerte über die Calanques mit Öffnungszeiten und Wandermöglichkeiten bei den Touristenbüros und dieser Link www.calanques13.com.

Le massif des Alpilles – Regionaler Naturpark der Alpillen

Ein Naturpark, in dem Oliven und Trauben in der Sonne reifen

Mit einer Gesamtfläche von 510 km² erstreckt sich der regionale Naturpark der Alpillen um die Kleinstadt Saint-Rémy-de-Provence im Département Bouche-du-Rhône. Der Park wird in ost-westlicher Richtung durch die Kalkstein-Gebirgskette der Alpillen ( Les Alpilles ) durchzogen. Der höchste Gipfel ist Les Opies mit 498 Metern Höhe. Von Süden her reichen weite Olivenhaine und Weinberge bis an die Berge heran. Die Orte hier sind Aureille, Eygalières, Eyguières, Fontvieille, Lamanon, Les Baux-de-Provence, Mas-Blanc-des-Alpilles, Maussane-les-Alpilles, Mouriès, Orgon, Paradou, Saint-Étienne-du-Grès, Saint-Martin-de-Crau, Saint-Rémy-de-Provence, Sénas und Tarascon.

Im Herzen dieses Kalksteinmassivs entdeckt man schöne malerische Dörfer, vielfältige Märkte, provenzalische Lebenskunst sowie bedeutende archäologische Stätten wie das römische Glanum. Es gibt traumhafte Berg- und Panoramastraßen, wie die von Saint-Rémy-de Provence über Les Baux, Maussanes-les-Alpilles bis Eygalières. Wanderwege sind meist mit Schildern ausgezeichnet und lohnen sich um die Gegend zu erkunden – wie z.B. Rocher des deux Trous oder Sentier des échelles du Mont Gaussier. Bei den Wanderungen kann man den Duft der Pinien und der vielen wilden Kräuter einatmen und dabei den Zikaden zuhören.

Das Label „AOC Vallée des Baux“ steht für kontrolliert angebaute schwarze und grüne Oliven aus dem Baux-Tal. Die besten Olivenöle der Provence ( Huile d’Olive ) kommen von hier. Auch die Weine überzeugen mit ihrer herausragenden Qualität. Es sind vor allem Traubensorten für Rot- und Roséweine, die auf diesem Boden gut gedeihen. Hier sind einige interessante Ölmühlen und bekannte Weingüter wie z.B. die Domaine de la Vallongue www.lavallongue.com und Domaine d’Eole www.domainedeole.com in der Gemeinde Eygalières oder die von CastelaS www.castelas.com und Mas Saint Berthe www.massainteberthe.com in Les-Baux-de-Provence und sie laden zum probieren und shoppen ein. Besonders zu erwähnen ist das Weingut mit Ölmühle der Abbaye Sainte Marie de Pierredon in Saint-Rémy-de-Provence. Hier hat die Gartengestalterin Dominique Lafourcade in einem alten Kloster einen besonderen Garten mit Naturkulissen von Macchie und Olivenbäumen mit klassischem französischem Gemüsegarten gestaltet https://abbayedepierredon.com.

Ich habe mich in diese Landschaft mit ihren weiten Olivenbaumfeldern, Weinbergen und dem schön geformten Kalksandsteingebirge sofort verliebt. Das Leben hier, besonders in meinem Lieblingsort Eygalières, ist geprägt von einer Gelassenheit und traditioneller französischer Lebenskunst. Auch ist hier einer meiner Lieblingsorte oben am Uhrturm (Tour de l’Horloge) aus dem Jahr 1672 mit Blick auf weite Felder mit Olivenbäumen, Weinbergen, alten Herrenhäusern und in der Ferne die Bergkette der Alpillen. Im alten Ortskern an der Hauptstraße Rue de la République reihen sich die alten hellen Kalksteinhäuser mit kleinen Läden, Restaurants, Bistros und Cafés wie Perlen auf einer Kette aneinander. Am Freitagmorgen ist es mit der Ruhe vorbei und Eygalières erwacht mit seinem typischen provenzialischen Markt und authentischem Charme zum Leben. Angeboten werden Olivenöle und Weine aus der Gegend, provenzalische Kräuter, Tabenaden, Obst, Gemüse, in der Sonne getrocknete Tomaten, Ziegen- und Schafskäse, Honig, Marmelade, Töpferwaren, bunte Korbtaschen und Illustrationen von der Provence. Der Markt wird beschützt von der Statue der Jungfrau hoch oben auf einem Felsvorsprung am alten Bergfried neben dem Uhrturm. Dem Markttreiben kann man am Morgen in einem Café / Bistro mit frischen Croissants zu einem Café au Lait oder am Mittag in einem typischen Restaurant bei einem kühlen Glas Rosé mit einer Plat de Jour ( das Tagesgericht ) unter Maulbeerbäumen zuschauen. Die Einheimischen halten hier und da des öfteren ein kleines Schwätzchen ab mit Küsschen hier und ein Küsschen da. Zeit spielt hier keine Rolle. Zu empfehlen ist, was die Kulinarik betrifft, das La Bistro du Paradou in Paradou. Es ist fast eine Filmkulisse und jeden Tag gibt es nur ein Menü ( Vorspeise / Hauptgang / Käse / Dessert ) – unbedingt vorab reservieren!. Früher konnte man des öfteren das Glück haben den Schauspieler Jean Reno hier zu treffen.

Wer eine Reise in die Alpillen und nach Eygalières plant, kann sich mit dem Kinofilm „Ein Sommer in der Provence – Avis de Mistral“ mit Jean Reno von 2014 mit Folk-Rock-Songs aus den 60er-Jahren schon vorher einstimmen. Der Film wurde hauptsächlich in Eygalières gedreht und nicht nur das Café de Centre, sondern das ganze Dorf ist ein Originalschauplatz des Films. Jean Reno sponserte auch die Ölmühle Moulin Jean-Marie Cornille in Maussane-les-Alpilles www.moulin-cornille.com.

Ein sehenswertes künstleriches Highlight ist die „Carrières des Lumières“ im Tal der Hölle „Val d’Enfer“ bei Les-Baux-de-Provence www.carrieres-lumieres.com. Hier entstand ein audiovisuelle Kunstausstellung in den Kalksteinmauern eines ehemaligen Bauxit-Steinbruchs. Unterirdisch werden Bilder in einer ca. 40-minütigen Lichtshow an die glatten Steinwände und den Fussboden mit Musik projiziert. Man schreitet quasi durch Kunstwerke von Chagall, Gauguin, Monet, Renoir, Van Gogh und viele weitere Maler, die von Frankreich inspiriert wurden. Jedes Jahr findet eine neue multimediale Präsentation statt. Nach der Besichtigung lohnt es sich die alte Burgruine und den Ort Les-Baux-de-Provence zu besuchen.


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