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Bali (Indonesien) – Insel der Götter und Stairway to Heaven

 

Der Zauber von Bali – Religion, Menschen und besinnliche Momente im Rückblick

Om Suastiastu Bali – Herzlich Willkommen auf Bali


 

Bali liegt in der südostasiatischen Inselwelt zwischen Indischem Ozean und der Javasee in Äquatornähe. Regen- und Trockenzeit bestimmen dadurch die beste Reisezeit. Trocken ist es in den Monaten zwischen April und Oktober. Auf einer Fläche von ca. 5700 Quadratkilometern gibt es über 20.000 geschätzte hinduistische Tempel für ca. 4,5 Millionen Balinesen. Bis heute hat Bali seinen alten hinduistischen Glauben bewahrt, während die indonesischen Nachbarinseln vollständig zum Islam übergetreten sind. Traditionelles Leben und tiefgründiger Glaube verschmelzen mit Kunst, Kultur, Meditation, Spiritualität und einer wunderschönen Landschaft in eine faszinierende Einheit. Das alles macht den Charme und den Zauber Bali’s aus und dazu die Freundlichkeit der Balinesen, die einige Momente ihres Alltages mit mir teilten und mich dazu einluden, genau das auf meinen Photos festzuhalten. Bali – die Insel des Lächelns. Ich war schon an vielen Orten auf der Welt, aber nirgends wurde ich so oft mit einem freundlichen Lächeln und so viel Offenheit begrüßt wie dort. Matur suksma – Danke dafür!

Der etwas geänderte Hinduismus ist bei über 90% der Einwohner auf Bali verbreitet und nennt sich die „Agama Dharma Religion“. Überall spürt man die Religion und das spirituelle Leben der Bevölkerung, das in erster Linie vom balinesischen Kalender bestimmt wird. Brahma, Vishnu und Shiva sind die höchsten Gottheiten, daneben werden aber noch unzählige Götter und Göttinnen wie die Fruchtbarkeits- und Reisgöttin Dewi Sri verehrt. Es gibt Gottheiten der Erde, des Feuers, des Wassers und der Berge. Wichtig für die Balinesen sind auch die Dämonen, welche als Gegenspieler zu den Göttern gesehen werden. Im Himmel wohnen immer die Ahnen und in den Tiefen der Erde und des Meeres wohnen die Dämonen. Dazwischen herrschen die Götter über die dort lebenden Menschen und Lebewesen auf der Erde. Nach Bali’s hinduistischem Glauben ist das Universum ein Geschenk und eine Leihgabe Gottes an die dort lebenden Menschen und ihre Aufgabe ist es, das Gleichgewicht zwischen guten und bösen Kräften im Universum zu schützen und auszubalancieren. Es geht immer um den Ausgleich, die Balance und es gibt keine Sieger oder Verlierer. Himmel und Hölle, Berge und Meer, Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Eines so wichtig, wie das Andere und immer zu beachten. Täglich findet man überall auf Gehwegen vor Häusern oder Geschäften schöne Schalen oder geflochtene Körbe mit Opfergaben – die „Canang Sari“. Neben Blüten und Räucherstäbchen sind auch immer einige Reiskörner darin, auch alltägliche Dinge des Lebens wie Nussriegel oder Obst, um den Göttern und auch Dämonen für das Gleichgewicht in der Welt zu danken und sie gnädig zu stimmen. Wenn die Opfergaben erhöht liegen, sind sie für die Götter bestimmt, liegen sie auf dem Boden sind sie für die Dämonen. Wenn die Opfergabe den Boden berührt hat, ist sie erbracht und es hat keine Bedeutung mehr, wenn jemand darauf tritt. Der ewige Konflikt zwischen Gut und Böse wird auch im Barong Tanz von zwei Figuren dargestellt – Barong und Rangda. Der Barong als Fabelwesen beschützt die Menschen und Rangda, die Königin der Hexen, herrscht über die Mächte der Dunkelheit.

Ubud in der Inselmitte gilt als Dreh- und Angelpunkt der balinesischen Kunstszene, bekannt geworden auch durch den deutschen Maler und Musiker Walter Spies. Wer nicht in Ubud war, der hat die Seele Balis nicht spüren können. Es ist das kulturelle Zentrum der Insel und abends werden traditionelle Tänze wie Legong, Barong, Kebyar oder Kecak am königlichen Palast Puri Saren oder am Pura Taman Saraswati Tempel (Wasserpalast) aufgeführt. Anmutige Tänzerinnen und Tanzensembles stellen im Tanz die Konflikte und Legenden der balinesischen Götter und Dämonen dar. Die musikalische Untermalung liefert dabei ein Gamelan-Orchester. Die große Bedeutung des Tanzes auf Bali sieht man schon daran, dass fast jedes Dorf ein eigenes und ständig trainiertes Tanzensemble, Solotänzer und Gamelanorchester hat. Die grundlegenden Bewegungen der verschiedenen Tänze werden in Tanzschulen mit Genauigkeit der einzelnen Bewegungen wie das Verdrehen des Kopfes und der Augen, das Aufsetzen der Beine, die Arm- und Handhaltungen synchron zur Musik des Gamelan-Orchesters einstudiert. Chillige Cafés, Restaurants, Kunstschulen, Galerien und Handwerksbetriebe säumen die Haupt- und Querstraßen in Ubud und dennoch hat es seinen ursprünglichen Charme nicht verloren. Ein schöner Platz am Lotusteich des Wasserpalastes ist das Lotus Café. Empfehlenswert auch ein Spaziergang durch die Reisfelder.

 

Bekannt ist Bali auch für seine Stoffe aus den Webfabriken bei Banjar Iseh, Desa Sidemen und Tenganan. Die Bindungstechnik bei der Ikatherstellung zeigt verlaufende Farbränder, was eine feine Musterkontur ergibt. Seiden-Sonket sind mit Silber- oder Goldfäden durchzogene Stoffe. Der rote naturfarbene Geringsing-Stoff gibt es nur in Tenganan, einem Bali Aga Dorf. Der Doppelikat oder Geringsing-Stoff ist eine wertvolle und sehr zeitaufwändige Form der Ikat-Herstellung. Die Bewohner von Tenganan glauben, dass dieser Stoff magische Kräfte besitzt, die sie vor Krankheiten schützen. Die Bali Aga beherrschen auch die Kunst des Abschreibens alter balinesischer Verse auf Lontar-Palmblätter. Die Lontarschrift wird mit Hilfe einer Metallfeder als Gravur in die zuvor getrockneten Lontarpalmen-Blätter geritzt. Anschließend wird mit einer Mischung von Ruß und Öl darüber gerieben, so dass die Schriftzüge sichtbar werden. Als Nachfahren der balinesischen Ureinwohner leben die Angehörigen der Bali Aga abgeschottet in ihren Bergdörfern und pflegen eigene Gesetze und Traditionen.

 

Odalan – der Tempelgeburtstag

Jedes Dorf besitzt mindestens drei Tempel, Pura Puseh – der Ursprungstempel der Ahnen und Gründer, Pura Desa – der Tempel für die gesamte Gemeinde mit Versammlungshalle und der Pura Dalem – der Todestempel als Ausgangspunkt für die Verbrennungszeremonien. Dann gibt es noch die vielen Haus- oder Familientempel und je größer der Tempel, desto wohlhabender ist die Familie. Wichtig sind noch die großen Haupttempel wie z.B. der Muttertempel Besakih, der Meerestempel Tanah Lot und der Seetempel Ulun Danu. Für jeden dieser Tempel wird alle 210 Tage im balinesischen Mondkalender ein Tempelfest Odalan ausgerichtet, es ist die jährliche Wiederkehr seiner Weihe. Für alle Tempelbesuche gibt es eine Kleiderordnung und man sollte zu den Zeremonien und Besuchen immer einen Sarong und Tempelschärpe tragen. In tagelanger Vorbereitung beginnen Frauen Opferkörbe aus Palmwedeln zu flechten, um damit später die Altäre, Schreine und Pagoden mit Opfergaben zu verzieren. Die Tempel sind mit Fahnen, Zeremonienschirmen und weißen Stoffbahnen geschmückt und ausserhalb des Tempelbezirkes werden Garküchen und Souvenirstände errichtet. Brahmanenpriester reinigen den Tempel, Weihrauch steigt auf und soll den Göttern als symbolische Leiter für den Abstieg dienen. Auch werden von den Balinesinnen bis zu 2 m hohe Türme aus Früchten, Blumen und Reiskuchen unter dem Klang von Gongs, Zimbeln und Trommeln auf ihren Köpfen balanciert nun zum Tempel getragen. Weitere Gläubige kommen mit ihren Opfergaben zum Tempel und verteilen diese auf die Ältäre. Alle Opfergaben werden durch die Hohenpriester gesegnet und mit dem Klang der Kulkul-Trommel wird die Ankunft der Götter verkündet. Im Inneren der Zeremonienbereiche wird von weißgekleideten Priestern heiliges Wasser über die in Gruppen wechselnden Gläubigen verspritzt und geweihter Reis auf die Stirn verteilt. Und über all dem breitet sich der geheimnisvolle Klangteppich eines Gamelan-Orchesters im Vorhof des Tempels aus. Nach Abschluß des Festes werden die Opfergaben wieder mit nach Hause genommen.

Traditionelle Feiertage spielen eine wichtige Rolle im Leben der Balinesen. Die wichtigsten sind Galungan und Nyepi. Galungan ist der Jahrestag der Schöpfung der Welt durch ihren höchsten Gott Sang Hyang Widi und wird nach dem balinesischen Kalender alle 210 Tage gefeiert. Er dauert 10 Tage lang und endet mit dem letzten Tag Kuningan, dem Tag der Ehrung der Ahnen. Am Jahrestag kehrt der höchste Gott mit seinen Nebengöttern und Ahnen auf die Erde zurück und besucht dort die Menschen und Tempel. Während des Festes sind Straßen und Dörfer mit Penjor’s festlich geschmückt und es finden zahlreiche Zeremonien und Prozessionen statt. Die Penjor’s sind meterhohe Bambusstäbe mit geflochtenen Palmenblättern, Früchten, Reiskuchen, Blumen und Stoffen verziert. Sie stehen entlang der dörflichen Hauptstraßen und weisen den Göttern und Ahnen den Weg zu den Zeremonien.

Nyepi wird gefeiert am Tag nach Neumond während der Tag- und Nacht-Gleiche im ersten Drittel des Jahres. Nyepi bezeichnet den ersten Tag eines neuen Jahres nach dem traditionellen Balinesischen Mondphasen-Kalender Saka und wird auch als „Balinesisches Neujahr“ bezeichnet. Es ist der balinesische „Tag der Stille“. 24 Stunden herrscht Ruhe in Bali, keine Veranstaltung, niemand geht ausser Haus, Touristen nicht aus den Hotels, der Flughafen ist geschlossen und kein Auto fährt. Am Neujahrstag versinkt die Insel in einem Meer der absoluten Ruhe. Amati lelungan – niemand verlässt das Haus. Amati karya – das Verbot jeglicher Tätigkeit. Amati geni – kein Feuer, kein Licht, kein Strom, nur Dunkelheit. Die Legende sagt, es soll die Dämonen und böse Geister täuschen und eine unbewohnte Insel vortäuschen, damit sie auf eine andere Insel weiterziehen. Tagelang vorher werden überlebensgroße Figuren aus Pappmache gebastelt, die Ogoh Ogoh. Diese Puppen stellen die bösen Geister dar und werden am Abend des Nyepi verbrannt. Sinn dieser Zeremonie ist die Verbannung aller bösen Geister aus den Dörfern und dem Leben der gläubigen Balinesen, um so wieder ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, den Menschen und der Natur herzustellen.

 

 

Stairway to Heaven – Himmelstreppen zu den Göttern und der Reisanbau

Der Reisanbau hat über Jahrhunderte eine sehr lange Tradition auf Bali und wird von vielen zeremoniellen Handlungen und Opfergaben begleitet. Der Reis hat die Insel geprägt, er ist ein Geschenk der Götter an die Menschen, ein Grundnahrungsmittel und sichert vielen Familien ihren Lebensunterhalt. Das für den Anbau nötige Wasser ist auch eine der Quellen bei der balinesischen Religion Agama Hindu Dharma / Hindu-Dharma-Religion. Wasser ist Leben – ohne Wasser kann kein Leben existieren. Das zeigen auch die vielen heiligen Wassertempel, zu denen die Menschen gehen, mit der Hoffnung auf Sündenvergebung und Reinigung der Seele. Für den Reisanbau kommt das Wasser von Quellen und Bächen aus den Bergen, wo die Götter wohnen. Es wird über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem abgeleitet, um die Reisfelder, die hier Padi heissen, fluten zu können. Die Reisterrassen prägen das satte grüne Landschaftsbild und werden von den Balinesen auch Himmelstreppen zu den Göttern genannt. Keine andere Landschaftsform gilt als typischer für Bali als diese Terrassen und sie werden immer noch mit schwerer Handarbeit weiter an den Berghängen oder leichter in den Ebenen angelegt. Dank dem fruchtbaren Vulkan-Boden und einem günstigen Monsum-Klima gibt es drei bis vier Ernten pro Jahr. Die Padi werden bestellt, Pflanzen vorgezogen und von Hand einzeln eingepflanzt. Die gelben, erntereifen Halme werden dann per Hand mit einer Sichel auf halber Höhe abgeschnitten und in Bündeln über einem Rost ausgeschlagen oder Flechtschale ausgeschüttelt. Mittlerweile gibt es auch einfache kleine Dreschmaschinen. Der Einsatz von Wasserbüffeln oder gar Handtraktoren ist nur auf den flachen Feldern möglich. 2012 wurden die Reisterrassen in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Besonders schöne Terrassen gibt es bei Belimbing, Jatiluwih, Sidemen, Tegallalang und Tirta Gangga. Auch bieten sich viele schöne Wege durch die abgegrenzten Reisfelder an und man kann den Reisbauern bei der Arbeit zu sehen und die vielen Schmetterlinge bewundern. Es geht entlang an Wassergräben, über kleine Holzbrücken, durch Wälder oder Palmenalleen und überall findet man an den Feldern Schreine mit Opfergaben. Hiermit wird die Fruchtbarkeitsgöttin Dewi Sri um eine reiche Ernte gebeten.

 

Ngaben Asti Wedana – die Verbrennungszeremonie für die Toten

In der balinesischen Tradition ist die Einäscherungszeremonie Ngaben ein wichtiger Abschnitt im spirituellen Leben eines gläubigen Hindu. Nach der Vorstellung dieses Glaubens dient der Körper nur als eine vorübergehende Hülle. Die Todesriten sollen bewirken, dass die Seele des verstorbenen Körpers gereinigt und von seinen Bindungen gelöst wird. Fester Bestandteil dabei ist der Glaube an die Reinkarnation, die Wiedergeburt der Seele. Das alte Leben gilt lediglich als eine Zwischenzeit im Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Die erforderlichen Rituale und der beste Tag für die Zeremonie werden von Hohenpriestern genauestens festgelegt. Traurigkeit ist bei der Einäscherung des Leichnams dabei nicht zu sehen, denn dadurch könnte die Seele sich aufgefordert fühlen, doch noch zu bleiben und Unruhe in der Familie stiften. Es ist ein Fest für die ganze Familie und Gemeinde und wird begangen wie bei uns ein Volksfest. Die Rituale sind pure Freude, denn nun wird die Seele von der Last der irdischen Hülle befreit. Die Asche wird dann dem Wasser (Meer oder Fluss) zur weiteren Reinigung der Seele übergeben, die dadurch endgültige Loslösung erfährt, um wiedergeboren zu werden. Oft vergehen mehrere Jahre, bis sich eine Familie diese Zeremonie leisten kann. Um Kosten zu sparen werden gemeinsame Einäscherungen geplant, bei denen sich mehrere Familien zusammentun oder sich der Zeremonie einer kastenhöheren Familie anschließen. Die Verstorbenen werden dann vorerst einmal auf einem Begräbnisplatz bis zur Einäscherung beerdigt. Für diese werden dann die Knochen von den engsten Familienmitgliedern wieder ausgegraben, exhumiert und in weiße Tücher für den Transport gehüllt. Vor der Zeremonie müssen jeweils ein Transportschrein oder Bestattungsturm und die eigentlichen Särge hergestellt werden. Als Transportschrein wird ein auf einer Bambusplattform stehender hoher Verbrennungsturm (Wadah oder Badé) für die höheren Kasten benutzt. Er ist reich geschmückt mit Blumen, bunten Papieren und Tüchern sowie kunstvoll geschnitzten Dämonenfiguren zur Abwehr der bösen Geister. Der Wadah selbst verkörpert den ganzen Kosmos und die unteren Tragebambusstangen sind die Halter der Welt. Darüber symbolisch die irdische Welt. Dann kommt eine Nische verhangen mit Tüchern für die Aufbewahrung der Knochen des Verstorbenen und darüber Pagodendächer in ungerader Anzahl ähnlich der Mèrus von Tempeln als Sinnbild für die überirdische Welt oder den Himmel. Bei Angehörigen der Sudra Kaste ist es ein schlichter Trageschrein. Die eigentlichen Särge für die Feuerbestattung trägt man vorher leer zur Verbrennungsstätte, dem Kuburan und es werden schon Opfergaben dazu gestellt. Die Särge spiegeln die Kastenhierarchie wieder. Die einfachen Balinesen müssen sich mit schlichten, aber bunten Holzschreinen begnügen, während höhere Kastenangehörige in prächtigen verschiedenen Särgen (Lembu) verbrannt werden. Einige Beispiele für Särge sind ein weißer Stier / Kuh für Brahmanenpriester, ein schwarzer Stier / Kuh für Angehörige des Hochadels, ein geflügelter Löwe für Mitglieder des niederen Adels.

 

Vor dem Wadah oder den einfachen Trageschreinen beten die Angehörigen und die Trauergemeinde bereitet sich jetzt auf den Weg zum Kuburan vor. Die eingehüllten Knochen werden von Hohenpriestern auf den Wadah gebracht und dort gesichert oder in die einfachen Trageschreine gelegt. Viele Männer heben dann den Bestattungsturm oder die Schreine an und die gesamte Trauergemeinde bricht auf. Bei manchen Wadahs oder Transportschreinen sitzen oder stehen männliche Familienmitglieder und begleiten die Toten mit einer Figur eines Paradiesvogels. Damit schwingend wehren sie böse Geister von den Särgen ab. Die Prozession muss auch einen Fluss oder Wasserrinnsal überqueren, weil Geister nicht über Wasser gehen und nicht folgen können. Auch begleitet ein Gamelan-Orchester die Trauerprozession. Unter lautem Geschrei dreht man an jeder Abbiegung oder  Straßenkreuzung die Transportsärge und Wadahs einige Male wild im Kreis wild herum, auch das soll die Dämonen verwirren. Auf dem Einäscherungsplatz angekommen, werden die Knochen aus dem Turm oder Schrein geholt und in ein Lembu oder einfachen Holzschrein gelegt und mit heiligem Wasser übergossen. Familienangehörige bringen nun noch Opfergaben an die Särge und diese werden dann mit den Transportschreinen und Wadahs verbrannt. Danach bleibt nur die Familie zurück und nimmt ein wenig Asche mit und bringt sie in den nächsten Tagen zu einem Fluss oder Strand und diese wird dort mit einem kleinen Ritual und weiteren Opfergaben dem Fluss oder Meer übergeben.


 

“Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben”

Hermann Hesse

Eine Auszeit am Bodensee um die Seele baumeln zu lassen.

 

Eine Kurzreise zum Bodensee hat eine ganze Menge spannende Eindrücke zu bieten. Der 63 Kilometer lange und rund 530 Quadratkilometer große See liegt zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich. Rund um den Bodensee findet man die verschiedensten Urlaubsorte und Landschaften. Besonders zu empfehlen ist die kleine Insel Reichenau für einen festen Standort um den Untersee oder Überlinger See zu erkunden.

 

Südfrankreich – Eine Symphonie der Sinne

 

Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Einfach das Nötigste zum Reisen und Schlafen einpacken, in den Pajero Geländewagen mit Schlafmöglichkeit einsteigen und losfahren. Der Weg ist das Ziel und das hieß nun Südfrankreich und die Provence. Die lange Strecke von ca. 1100 km (meist Autobahn) schreckte mich nicht ab. Entspannt reisen und dort halten und übernachten, wo es mir gefällt – das bedeutet einfach Freiheit. Die Freiheit, den Weg zu bestimmen, sich von den Eindrücken leiten zu lassen und die schönen Momente in Photos festzuhalten. Jeder Tag birgt ein neues Abenteuer, eine neue Entdeckungsreise.

Die abwechselnden Landschaften, die Lavendelfelder, Ockersteinbrüche, wilden Schluchten und die hohen Berge, die an der azurblauen Côte d’Azur ins Meer übergehen, sind atemberaubend. Der Spätsommer im September hat noch viele Farbkleckse parat und die Wiesen duften immer noch nach vielen Blüten und trockenem Gras. Die Luft ist warm und sehr angenehm. Jeden Abend stelle ich meinen Geländewagen ab, bereite meine Schlafstätte vor, spanne meine 270° Markise ums Auto und geniesse die eingekauften Köstlichkeiten der Provence und lasse den Tag Revue passieren – einfach Savoir-vivre. Am Morgen dann wieder die Entscheidung, welchen Weg ich nun fahre. Und dann ist sie immer wieder da, diese Freiheit, spontan einzusteigen und einfach loszufahren. Und sollte es doch einmal länger regnen, dann gibt es immer noch diese kleinen wunderschönen Landhotels oder Chambre d’hôtes zum kurzfristigen übernachten.

 

Es verwundert nicht, dass dieser Teil Frankreichs viele Photographen und die Maler wie Henri Matisse, Auguste Renoir, Chagall, Vincent van Gogh, Paul Cézanne oder Pablo Picasso in seinen Bann zog. Das Licht, die Farben der Provence sind einzigartig und eine Reise eine wahre Symphonie der Sinne für Auge, Nase, Ohr und Mund. Gelbe Sonnenblumenfelder, das Violett des Lavendels, der Geruch unterschiedlichster Kräuter – die “Herbes de Provence”, die Parfümeure, die Konzerte der Les Cigales (Zikaden) und auch viele Höhepunkte der Kunstgeschichte und nicht zu vergessen die bunten Märkte, die den Provence-Urlaub auch für den Gaumen auf schönste Weise verwöhnen. Die Provence umfasst heute die Départements mit ihren Hauptstädten Alpes-de-Haute-Provence (Digne-les-Bains), Bouches-du-Rhône (Marseille), Var (Toulon) sowie Teilgebiete in den Départements Alpes-Maritimes (Nizza), Hautes-Alpes (Gap) und Vaucluse (Avignon).

Diese Photos sind wie ein Gemälde, wie von einem Maler,
Porträt und Landschaft zugleich.

Frei nach Jean-Luc Godard

 

 

Die Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence:

 

Die Ockerbrüche von Roussillon und Rustrel – ein Farbflash für unsere Augen.

Beide Orte liegen inmitten des Naturparks Luberon im Départment Vaucluse und waren bis in die 1930er Jahre das Zentrum des Abbaus von Ockerfarben. Magische Orte, aus deren Erde die Farbpigmente der großen franz. Impressionisten stammen. Es gibt nicht viele Plätze auf der Welt, wo so viele und vor allem so intensive Rot-, Gelb- und Brauntöne aufeinandertreffen. Möglich machte dies der eisenhaltige Boden, der die unterschiedlichsten Töne von strahlenden Gelb bis zu leuchtendem Rot hervorbrachte. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten in den Morgen- und Abendstunden machen den Anblick unvergesslich, erst recht bei blauem Himmel. Ockerfarben sind Erdfarben und werden als gelber Ocker, roter Ocker oder als brauner Ocker in der Malerei verwendet. Zwischentöne werden Lichtocker, Gelbocker, Goldocker oder als Satinocker bezeichnet. Durch Erhitzen des Ockers entstehen rötlichere Farbtöne.

Als Eröffnung der Farbenspiele sind die bekannten Ockerbrüche von Roussillon geeignet und dann später noch eine Steigerung – das Colorado de Rustrel oder auch Colorado Provençale. In der Nähe von Gordes liegt der schöne Ort Roussillon, er gehört zu den “Plus beaux villages de France”, den schönsten Dörfern Frankreichs. Der Ocker-Lehrpfad “Le Sentier des Ocres” wurde in den alten Steinbrüchen angelegt und verläuft durch das Tal Val des Fées/Chemin de Fées. Er ist eigentlich nur ein kurzer Fussweg zwischen einem Pinienwald und je nach gewählter Route von 30 bis 60 Minuten lang und im Sommer von Touristen überlaufen. Der jetzige Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 3,- €. Es lohnt sich auch in Roussillon ein wenig durch die farbenfrohen Gassen zu schlendern, auf den Altstadtbergrücken mit seinem tollen Rundumblick zu spazieren und danach in den Cafés oder Restaurants eine Pause einlegen. Desweiteren ist hier auch noch eine alte Farbenfabrik –  das “Conservatoire des ocres – Ancienne Usine Mathieu”. Alles Wissenswerte über die Gewinnung und Handwerkskunst des Ockers ist dort zu erfahren. In dem angegliederten Laden gibt es sehr hochwertige giftfreie Farbpigmente in verschiedenen Verarbeitungsformen zu kaufen.

 

15 Kilometer weiter ist der Colorado de Rustrel oder Colorado Provençale. Hier sind die Farben noch intensiver und vielfältiger, das Gelände noch weitläufiger und man kann einen ganzen Tag dort verbringen. Durch das ca. 30 ha große Colorado führen zwei eindrucksvolle Rundwege. Der eine Rundweg ist ca. 3,9 km lang (Orange) und der andere Rundweg ca. 2,1 km (Bleu). Startpunkt beider Rundwege ist der Parkplatz, wo man gegen Gebühr (zur Zeit 5,- €) sein Fahrzeug abstellen kann und auch auch einen Plan der Rundwege erhält. Ab dem Parkplatz dauert es ca. 20 Minuten zu Fuß und man steht dann mitten im Ockersteinbruch und ist umgeben von farbintensiven Ockerfelsen, Dünen und bizarren Felsformationen – ohne Absperrungen und Wegebeschränkungen. Der lange Rundweg führt durch die Gebiete Le Sahara, Cheminées de Fées/Feenkamine und Désert Blanc. Unterwegs gibt es das Kiosk “La Rinsoulette”, an dem man ein kühles Getränk oder einen Happen essen kann.

 

Der Luberon – Ein Naturpark im Herzen der Provence.

 

“La vie est belle! Gordes magistral”  ( Das Leben ist schön! Meisterhaftes Gordes )

Victor Vasarely im August 1948

Die Landschaft des Luberon ist ein besonderer Natur- und Kulturschauplatz und wurde von der UNESCO zum “Parc naturel régional du Luberon” erklärt. Er befindet sich in den Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence. Die Gebirgskette gliedert sich in den westlichen Teil Petit Luberon und den östlichen Teil Grand Luberon. Lavendelfelder, Weinberge, Märkte, französische Lebensart und wunderschöne Bilderbuchdörfer wie Gordes, in denen man mit etwas Glück in das typische provenzalische Leben eintauchen kann. Leider sind diese aus dem Mittelalter oder der Renaissance meist auf einer Anhöhe liegenden Dörfer in der Hauptsaison ziemlich überlaufen. Doch als Ausweich bieten sich unzählige Wanderwege an, die durch die Täler und Schluchten des Luberon führen. Ausserhalb des Luberon liegen noch weitere schöne Landschaften und Bergdörfer wie die wilde Verdonschlucht oder das Dorf Moustiers-Sainte-Marie.

 

Département Var

 

Die meisten Südfrankreich-Urlauber kennen im Départment Var eher den westlichen Teil der Mittelmeerküste – die Côte d’Azur oder auch Côte Varoise genannt. Wer jedoch hier Urlaub verbringt hat die Qual der Wahl. Baden an der azurblauen Küste, bei einem Café au Lait in St. Tropez den Boule-Spielern zuschauen oder lieber im Hinterland in einem Bergdorf auf einer Restaurant-Terrasse leben wie Gott in Frankreich. Genau bei dieser Mischung aus pulsierendem Leben, feinen Sandstränden und der herrlichen Küstenstraße bis zum Esterel-Massiv stehen idyllische Landschaften, Weinberge und typische Bergdörfer im Hinterland gegenüber. Pablo Picasso liebte das Licht des Südens und erkundete ohne Unterlass die Schönheiten der Côte d’Azur.

Sicherlich das Highlight im Department Var ist die sonnige Cote d’Azur mit dem ehemaligen Fischerdorf Saint-Tropez. Viele Schriftsteller, Schauspieler und Künstler (u.a. Guy de Maupassant, Henri Matisse​​​​​​​, Paul Signac,​​​​​​​ Brigitte Bardot und Gunter Sachs) verhalfen der kleinen Hafenstadt zum Weltruhm und zum Treffpunkt der High Society. Schlendert man durch die schmalen Gassen des alten Fischerviertels La Ponche oder flaniert entlang der alten Hafenpromenade, so verfällt man schnell diesem südfranzösischem Charme. Vorbei an luxuriösen Segelbooten und Yachten, farbigen Häuserfassaden und edlen Boutiquen, noblen Restaurants und Cafés. Zweimal in der Woche findet auf dem Place des Lices der Wochenmarkt statt. Hier kann man auch ausserhalb des Marktes den vielen Boule-Spielern unter den Platanen zuschauen. Ein kleiner idyllischer Sandstrand ist der Plage des Graniers. Weitere schöne sind der Plage des Canoubiers und der Plage des Salins. Der bekannteste ist natürlich der legendäre Plage de Pampelonne.

 

Département Bouches-du-Rhône

Das Département Bouches-du-Rhône wird geprägt von unterschiedlichen naturbelassenen Landschaften wie den Naturpark der Alpillen, die Camargue, die Côte Bleue, den Étang de Berre und die Calanques zwischen Marseille und Cassis. Sehenswert auch die Corniche des Crêtes oder Route des Crêtes. Diese Küstentraße verläuft entlang der Klippen von Cap Canaille und Falaises von Cassis nach La Ciotat. Bekannte Städte u.a. sind mit viel Kultur und Geschichte Aix-en-Provence, Arles, Cassis, Marseille und Saint-Rémy-de-Provence. Auguste Renoir, Georges Braque, Paul Cézanne oder auch der deutsche Maler August Macke zog es in die Landschaften und Städte dieser Region. Es ist diese besondere Mischung aus lebendiger Tradition, urigen Dörfern und Märkten, kunsthistorischen Orten, Museen, Festivals und schönen Stränden, die den Charme und die kulturelle Vielfalt in diesem Département ausmacht.

 

Bienvenue à Cassis et les Calanques

Cassis bietet einen ersten Vorgeschmack auf die Côte d’Azur und ist ein farbenfrohes Hafenstädtchen voller Charme mit engen Altstadtgassen und in der Nähe des Naturparks der Calanques. Der Andrang von Touristen ist im Sommer sehr groß, am besten parkt man dann außerhalb auf dem großen Parkplatz Relais des Gorguettes und nimmt dann einen Shuttle (Navette) zum Ortszentrum. Um den alten Fischerhafen gruppieren sich pastellfarbene Häuser mit Cafés und Restaurants und laden zum Sitzen ein. Von hier aus fällt der Blick auch auf das mittelalterliche Château am Berg und die hohen Felsenklippen des Cap Canaille (höchste Klippe Frankreichs mit 399 m Höhe). Der quirlige Ort ist auch für seinen Segel-, Jacht- und Fischerhafen bekannt. Mit etwas Glück (wetterabhängig) kann man am Hafen früh morgens fangfrischen Fisch direkt bei den wenigen Fischerbooten kaufen. In den idyllischen Seitengassen am Hafen wird in kleinen Lokalen auch der frische Fisch in verschiedenen Variationen zubereitet angeboten. Empfehlenswert ist das Restaurant Le Bonaparte in der 14 Rue du Général Bonaparte, in dem auch Einheimische einkehren. Bekannt ist Cassis auch für seine trockenen Weißweine, die in der Sonne und der Wärme der Kalkböden gut gedeihen. Darüber hinaus lockt der Ort auch mit mehreren schönen Stränden wie die Plage de la Grande Mer oder auch die etwas kleinere Plage de Bestouan. Ein provencalischer Wochenmarkt findet am Mittwoch und am Freitag morgen statt, außerdem jeden Samstag morgen ein Biomarkt auf dem Place de la Republique. Verschiedene Bootsausflüge mit Sightseeing vom Wasser aus zu den Buchten der Calanques werden am östlichen Pier des Hafens angeboten. Es können Touren von 3 (45 Min.), 5, 8 oder 9 Calanques (110 Minuten) gebucht werden. Auf eigene Faust geht es ab hier aber auch mit gemieteten Kajaks.

„Qui a vu Paris et pas Cassis, n’a rien vu”  
Wer Paris gesehen hat, aber nicht Cassis, der hat nichts gesehen )

Frédéric Mistral

 

Les Calanques – Die wilden Fjörde der Provence

Türkisfarbenes Wasser, immergrüne Aleppokiefern, Rosmarinsträucher und steil ins Meer abfallende Kalksteinklippen mit ursprünglichen kleinen Fjorden bilden die wilden Landschaftszüge der Calanques. Die gesamte Calanques-Küste erschließt sich auf 28 km Länge und geht vom Startpunkt Marseille bei der Calenque de Callelongue bis zum Endpunkt der Calanque de Figuérolles bei La Ciotat. Hier gibt es auch den schönen Fernwanderweg GR 98-51. Zahlreiche weitere, mehr oder weniger lange und anstrengende Wandermöglichkeiten sind ebenfalls hier zu finden. Durch das einzigartige Ökosystem unterliegen die Calenques strengen Zutrittsregeln und sind in der Zeit von Juli bis September wegen Waldbrandgefahr stark reglementiert. Vor Beginn einer Wanderung sollte man sich immer über die aktuelle Lage informieren. An jedem Startpunkt einer Wanderung sind Farbmarkierungen angebracht, die anzeigen, ob man jetzt entlang wandern darf. Es gibt Grün, Gelb und Orange = erlaubt und Rot = gesperrt. Die Touristen-Informationsbüros geben dazu auch Auskunft. Im Anschluß an die Entdeckungstouren und Wanderungen durch die Calanques kann man eine Fahrt auf der Panoramastraße Routes des Crètes von Cassis bis La Ciotat machen. Auf der gesamten Strecke hat man phantastische Aussichtspunkte auf die Kalkklippen, Cassis und auf das bis zum Horizont reichende Mittelmeer.

Hier die schönsten Calanques von West nach Ost mit Wanderzeiten:
Calanque de Sormieu – die größte und schönste Bucht mit Sandstrand, kleinen Fischerhäusern und zwei Restaurants. Hier ist die Grotte von Cosquer mit prähistorischen Höhlenmalereien. Von Les Baumettes in ca. 1 Std. zu Fuß zu erreichen.
Calanque de Morgiou – von Richtung Luminy Uni Campus in ca. 1 Stunde zu Fuß bis zur Bucht. Auch hier gibt es einen kleinen Fischerhafen mit ein paar Fischern und ein kleines Bar-Restaurant.
Calenque de Sugiton – von Richtung Luminy Uni Campus ist sie in ca. 45 Minuten zu Fuß erreichbar und hat zwei Buchten mit Kieselsteinen.
Calanque En-Vau – der anstrengendste und sportlichste Wanderweg führt von Cassis in ca. zwei Stunden zur tief eingeschnittenen Bucht. Es ist die spektakulärste Calanque mit einem großen Strand.
Calanque Port Pin – in ca. 30 Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis ist die Calanque zu erreichen. Der Sandstrand ist wunderschön und mit Pinien umwachsen.
Calanque Port Miou – diese Calenque ist einfach in wenigen Minuten vom Parkplatz Presqu‘île in Cassis zu erreichen. Hier sieht man auch noch die alten Kalksteinbrüche, die Verladestation dazu und den Segel- und Jachthafen.

Alles Wissenswerte über die Calanques mit Öffnungszeiten und Wandermöglichkeiten bei den Touristenbüros und www.calanques13.com.

 

Le massif des Alpilles – Regionaler Naturpark der Alpillen

 

Ein Naturpark, in dem Oliven und Trauben in der Sonne reifen.

Mit einer Gesamtfläche von 510 km² erstreckt sich der regionale Naturpark der Alpillen um die Kleinstadt Saint-Rémy-de-Provence im Département Bouche-du-Rhône. Der Park wird in ost-westlicher Richtung durch die Kalkstein-Gebirgskette der Alpillen (Alpilles) durchzogen. Der höchste Gipfel ist Les Opies mit 498 Metern Höhe. Von Süden her reichen weite Olivenhaine und Weinberge bis an die Berge heran. Die Orte hier sind Aureille, Eygalières, Eyguières, Fontvieille, Lamanon, Les Baux-de-Provence, Mas-Blanc-des-Alpilles, Maussane-les-Alpilles, Mouriès, Orgon, Paradou, Saint-Étienne-du-Grès, Saint-Martin-de-Crau, Saint-Rémy-de-Provence, Sénas und Tarascon.

Im Herzen dieses Kalksteinmassivs entdeckt man malerische Dörfer, vielfältige Märkte, provenzalische Lebenskunst sowie bedeutende archäologische Stätten wie das römische Glanum. Es gibt traumhafte Berg- und Panoramastraßen, wie die von Saint-Rémy-de Provence über Les Baux, Maussanes-les-Alpilles bis Eygalières. Wanderwege sind meist mit Schildern ausgezeichnet und lohnen sich um die Gegend zu erkunden – wie z.B. Rocher des deux Trous oder Sentier des échelles du Mont Gaussier. Bei den Wanderungen kann man den Duft der Pinien und der vielen wilden Kräuter einatmen und dabei den Zikaden zuhören.

Das Label „AOC Vallée des Baux“ steht für kontrolliert angebaute schwarze und grüne Oliven aus dem Baux-Tal. Die besten Olivenöle der Provence (Huile d’Olive) kommen von hier. Auch die Weine überzeugen mit ihrer herausragenden Qualität. Es sind vor allem Traubensorten für Rot- und Roséweine, die auf diesem Boden gut gedeihen. Hier einige interessante Ölmühlen und Weingüter wie z.B. die Domaine de la Vallongue www.lavallongue.com und Domaine d’Eole www.domainedeole.com in Eygalières oder die von CastelaS www.castelas.com und Mas Saint Berthe www.massainteberthe.com in Les-Baux-de-Provence laden zum probieren und shoppen ein. Besonders zu erwähnen ist das Weingut mit Ölmühle der Abbaye Sainte Marie de Pierredon in Saint-Rémy-de-Provence. Hier hat die Gartengestalterin Dominique Lafourcade in einem alten Kloster einen besonderen Garten mit Naturkulissen von Macchie und Olivenbäumen mit klassischem französischem Gemüsegarten gestaltet https://abbayedepierredon.com.

 

Ich habe mich in diese Landschaft mit ihren Olivenfeldern, Weinbergen und dem schön geformten Kalksandsteingebirge sofort verliebt. Das Leben hier, besonders in meinem Lieblingsort Eygalières, ist geprägt von einer Gelassenheit und traditioneller französischer Lebenskunst. Auch ist hier einer meiner Lieblingsorte oben am Uhrturm (Tour de l’Horloge) aus dem Jahr 1672 mit Blick auf weite Felder mit Olivenbäumen, Weinbergen, alten Herrenhäusern und in der Ferne die Bergkette der Alpillen. Im alten Ortskern an der Hauptstraße Rue de la République reihen sich die alten hellen Kalksteinhäuser mit kleinen Läden, Restaurants, Bistros und Cafés wie Perlen auf einer Kette aneinander. Am Freitagmorgen ist es mit der Ruhe vorbei und Eygalières erwacht mit seinem typischen provenzialischen Markt und authentischem Charme zum Leben. Angeboten werden Olivenöle und Weine aus der Gegend, provenzalische Kräuter, Tabenaden, Obst, Gemüse, in der Sonne getrocknete Tomaten, Ziegen- und Schafskäse, Honig, Marmelade, Töpferwaren, bunte Korbtaschen und Illustrationen von der Provence. Der Markt wird beschützt von der Statue der Jungfrau hoch oben auf einem Felsvorsprung am alten Bergfried neben dem Uhrturm. Dem Markttreiben kann man am Morgen in einem Café/Bistro mit frischen Croissants zu einem Café au Lait oder am Mittag in einem typischen Restaurant bei einem kühlen Glas Rosé mit einer Plat de Jour (Tagesgericht) unter Maulbeerbäumen zuschauen. Die Einheimischen halten hier und da des öfteren ein kleines Schwätzchen ab mit Küsschen hier und ein Küsschen. Zeit spielt hier keine Rolle. Zu empfehlen ist was die Kulinarik betrifft das La Bistro du Paradou in Paradou. Es ist fast eine Filmkulisse und jeden Tag gibt es nur ein Menü (Vorspeise/Hauptgang/Käse/Dessert) – unbedingt vorab reservieren!. Früher konnte man des öfteren das Glück haben den Schauspieler Jean Reno hier zu treffen.

 

Wer eine Reise in die Alpillen und Eygalières plant, kann sich mit dem Kinofilm „Ein Sommer in der Provence – Avis de Mistral“ mit Jean Reno von 2014 mit Folk-Rock-Songs aus den 60er-Jahren schon vorher einstimmen. Der Film wurde hauptsächlich in Eygalières gedreht und nicht nur das Café de Centre, sondern das ganze Dorf ist ein Originalschauplatz des Films. Jean Reno sponserte auch die Ölmühle Moulin Jean-Marie Cornille in Maussane-les-Alpilles www.moulin-cornille.com.

Ein sehenswertes künstleriches Highlight ist die “Carrières des Lumières” im Tal der Hölle “Val d’Enfer” bei Les-Baux-de-Provence www.carrieres-lumieres.com. Hier entstand ein audiovisuelle Kunstausstellung in den Kalksteinmauern eines ehemaligen Bauxit-Steinbruchs. Unterirdisch werden Bilder in einer ca. 40-minütigen Lichtshow an die glatten Steinwände und den Fussboden mit Musik projiziert. Man schreitet quasi durch Kunstwerke von Chagall, Gauguin, Monet, Renoir, Van Gogh und viele weitere Maler, die von Frankreich inspiriert wurden. Jedes Jahr findet eine neue multimediale Präsentation statt. Nach der Besichtigung lohnt es sich die alte Burgruine und den Ort Les-Baux-de-Provence zu besuchen.

 

Procida – die fast unbekannte Insel im Golf von Neapel

Ein Geheimtipp für Italienurlauber!

 

Sehnt man sich nach Sonne, mediterranem Flair und den leckeren italienischen Gerichten, dann sollte man unbedingt Urlaub im Golf von Neapel machen. Und wenn es dann noch etwas mehr typisches italienisches „La Dolce Vita“ sein soll, dann gehört Procida zur ersten Anlaufstelle. Egal ob es ein Tagesausflug per Schiff von Neapel oder Ischia ist oder ein paar Tage Erholung in einem kleinen Hotel auf der Insel – es lohnt sich immer wieder. Procida liegt neben den bekannten und touristisch sehr erschlossenen Inseln Ischia und Capri. Die sogenannte Zitroneninsel“ ist bequem zu Fuß zu erkunden, alternativ gibt es auch kleine Taxis oder orangefarbene Busse oder wer es lieber etwas sportlicher will – Elektrofahrräder zum Ausleihen. Die Insel ist nur per Schiff von Neapel, Pozzuoli oder Ischia aus erreichbar. Autofähren (Traghetti) verkehren von allen diesen Orten, die schnelleren Tragflächenboote (Aliscafi) von Neapel und Ischia.

Procida ist die mit 4 km² kleinste, dichtbesiedelste (Mittelmeer) und ursprünglichste Insel im malerischen Golf von Neapel mit ca. 10.500 Insulanern. Sie zählt zu den Phlegräischen Inseln und gehört zur Region Kampanien. Die höchste Erhebung ist Terra Murata (ca. 91 m). Auch Sandstrände gibt es hier, obwohl die Insel vulkanischen Ursprungs ist. Der schmale, lange Strand Spiaggia di Ciraccio dal Ciracciello im Nordwesten und im nördlichen Teil der Insel die kleine Bucht Spiaggia del Pozzo Vecchio.

Der Fischfang hat bis heute noch eine gewisse Bedeutung. Die immer seltener gewordenen lokalen Fischer bieten den frisch gefangenen Fisch auf der Insel an, ein erheblicher Teil wird allerdings zum großen Fischmarkt nach Pozzuoli gebracht. Viele Schiffskapitäne kommen auch von hier – deswegen interessant für Nautiker das Instituto Nautico”, die älteste Seefahrerschule Europas. Neben der Fischerei sind die Zitronen der ganze Stolze der Insulaner, die das Bild dieser kleinen Insel prägen. Seit Jahrhunderten werden sie hier von kleinen Familienbetrieben angebaut, geerntet und verkauft. Die Insulaner mischen die reifen Früchte gern mit Öl, Knoblauch, Minze und Paprika zu einem Salat. Natürlich gibt es auch eine Backware mit Zitronen, der Lingua dolci di Procida” – ein längliches mit Zitronencreme gefülltes Blätterteig-Teilchen.

Wenn man in den Hafen Marina Grande/Sancio Cattolico einläuft, wird man von typischen pastellfarbenen Häusern, die sich wie an einer Schnur im Hafen aufreihen, empfangen. Kleine Fischerboote schaukeln an Stegen im Wind und knatternde Mopeds rasen auf der Hafenpromenade. Die Strassen des gleichnamigen Hauptortes Procida verengen sich teilweise auf einen Durchlass von nur ca. 1,50 m. Breitere Autos haben hier auf diesen Strassen keine Chance und die Fussgänger müssen den Autos in Häusereingängen ausweichen. Eine der Hauptstrassen, die Via Vittorio Emanuele mit ihren alten, hohen Wohnhäusern mit steilen Treppen, kleinen Geschäften im Erdgeschoss, darunter auch LebensmittelgeschäfteWeinhandlungen und Boutiquen, laden zum Bummeln ein. Typische Alltagsszenen – eine ältere Frau seilt ihren Einkaufskorb aus einem Fenster von oben herab. Er hängt an einer kräftigen Schnur und in ihm befindet sich Geld, das der Lebensmittelhändler im Austausch für seine hineingelegte Ware als Bezahlung nimmt. Der Zeitungsausträger wirft seine Zeitungen auf die Balkone der Häuser oder steckt sie in kleine Rohre, die an Seilen hängen und später hoch gezogen werden.

Der kleine Fischerhafen Marina Corricella mit seinen würfelförmig übereinander verschachtelten bunten Fischerhäusern kommt der Vorstellung von einem für Italien ursprünglichen und romantischen Fischerort sehr nahe. Farbenfrohe Hausfassaden spiegeln sich im Blau des Mittelmeeres – steile Treppen, Torbögen, Terrassen und enge Gänge durchziehen das Häusergewirr. Hier flicken Fischer am Nachmittag noch ihre Netze oder spielen Karten, Katzen räkeln sich in der Sonne, Wäsche hängt zum Trocknen an Leinen und Restaurants warten auf ihre Gäste. Und am Abend sollte man sich ein Plätzchen in einem der Restaurants reservieren. Hier gibt es immer frischen Fisch zum Essen und in der Ferne versinkt die Sonne wie auf Capri im roten Meer. Ein bekanntes Fisch- und Pasta-Restaurant ist das „La Lampara” am Ende der Mole mit einem wunderbaren Blick auf die bunten Häuserfronten ( www.facebook.com/lalampara.gentile ). Tagsüber genießt man in der Bar Chiaro Di Luna” ein leckeres Zitronensorbet, Zitronenlimonade oder einen typischen Zitronensalat ( www.facebook.com/bargelateriachiarodiluna ). Hier drehte auch Regisseur Michael Radford den Film Il Postino” – der Postmann. auch einige Aufnahmen von Patricia Highsmiths Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“ sind mit Matt Damon und Gwyneth Paltrow hier entstanden.

Hoch über der Insel thront das eigentliche historische Zentrum – die Terra Muratadas älteste bewohnte Viertel der Insel. Ist erst einmal der steile Anstieg geschafft, belohnt die Terra Murata die Mühe mit ihrer historischen Atmosphäre und engen Gässchen, den bunten Häusern und einer einmaligen Aussicht über den Golf von Neapel und die Marina Corricella. Die schönste Aussichtsterrasse befindet sich am Ende der Via Borgo mit einer kleinen Bar. Das andere dominierende Gebäude hier oben ist der ehemalige Palazzo d’Avalos mit seinen Festungsmauern. Der Feudalherr Innico d’Avalos legte die Burg 1560 als Palast an. Von 1830 bis 1988 diente der verlassene Adelspalast zunächst als Kerker für politische Gefangene Neapels, später für Schwerverbrecher und Camorramitglieder. Nach Jahren des Verfalls überließ der italienische Staat die Ruine 2013 der Inselgemeinde, die jedoch kein Geld für eine Restaurierung hat. Ehrenamtliche Ortskundige führen nach Anmeldung online durch die wenigen begehbaren Trakte ( www.comune.procida.na.it ).

Am Karfreitag ist die Insel mit der Karfreitagsprozession ein ganz besonderer Ort. Die Misteri” sind lebensgroße Szenen aus der Bibel von enormer Größe/Gewicht und werden von jungen Männern in weißen Kutten mit blauen Capes mehrere Stunden lang durch die engen Gassen der Insel getragen. Fröhlicher fällt am letzten Juli Wochenende die Sagre del Mareaus, bei der die Graziella des Jahres gewählt wird. In dem Schönheitswettbewerb wird eine lokale Frau in traditionellen selbstgenähten Kleidern gesucht, die der jungen Fischerin ähneln sollte, in die sich der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine 1852 verliebte.

Schöne Hotels sind das Boutiquehotel La Casa sul Mare” – alle Zimmer mit Meerblick und kleiner Terrasse, Frühstück im Garten mit Blick auf die Corricella-Bucht ( www.lacasasulmare.it ) und das Hotel La Corricella”, am Rande der Fischerbucht mit Fischrestaurant La Lampara“ ( www.hotelcorricella.it/it ).

Weitere Informationen über die Insel findet man hier:
www.visitprocida.com
www.isoladiprocida.it/procida_dd

Ischia – Die Insel für Körper und Seele

 

Die Seele baumeln lassen und Wellness mit Natur geniessen.

Mit der Fähre von Neapel/Molo Beverello kommend läuft man in den malerischen Naturhafen von Ischia Porto ein (Überfahrt ca. 90 Minuten). Der kreisrunde Vulkankrater als Hafenbecken ist die erste Anlaufstation für die vielen Urlauber. Auf der Insel leben ca. 68.000 Einwohner und es gibt sechs Kommunen: Ischia (Porto & Ponte), Casamicciola, Lacco Ameno und Forio an der Küste, Barrano hoch über dem Maronti-Strand und Serrana Fontana in den Bergen. In gut einer Stunde kann man die Insel mit dem Bus in beiden Richtungen umrunden oder ganz italienisch mit der Vespa. Je nach der kürzesten Entfernung zum Ortsziel wählt man die Buslinie Circonvallazione destra (Rechtsumrundung) oder Circonvallazione sinistra (Linksumrundung). Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut, sodass man fast jeden entlegenen Ort erreichen kann. Die Busse fahren außerdem fast sehr regelmäßig ​​​alle 15 bis 30 Minuten.

Das Bild der an der Küste liegenden Orte wie Ischia Ponte, Casamicciola, Lacco Ameno, Forio oder Sant’ Angelo prägen verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster, alte Steintreppen, Torbögen und die farbenfrohen Fassaden der Häuser und Villen. Besonders auffällig die monumentale Felsenfestung Castello Aragonese mit 113 m Höhe in Ischia Ponte. Obwohl die Bevölkerung der Insel sich mittlerweile fast ausschliesslich dem Tourismus widmet, gibt es noch landwirtschaftlich genutzte Flächen meist im Landesinneren und traditioneller Fischfang in den Küstenorten. Umrundet man die Insel, bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke – Felsvorsprünge, Buchten, Strände, Landschaften mit Pinienwäldern wie Falanga und Bergregionen mit schönen Wanderwegen, wie den Monte Epomeo mit 788 m der höchste Berg der Insel. Auch wird immer wieder die Küste durch Fumarolen und Thermalquellen unterbrochen. Im Mai und Juni steht alles in Blüte und für Naturfreunde und Wanderer ist das die beste Reisezeit. Auf der Insel herrscht ein typisches Mittelmeerklima – die Sommer meist mit 26 °C bis 35 °C und milde Winter mit ca. 10 °C. Das Meerwasser ist im Sommer ca. 21 °C warm.

Bekannt ist die größte Insel (46 km²) im Golf von Neapel vor allem für ihre Thermalquellen und Thermalgärten – 103 Quellen, 69 Fumarolen und 29 Thermalquellen. Sie wurde in den 50er Jahren als Kurinsel entdeckt und touristisch dazu erschlossen. Das Thermalwasser regt das Immunsystem an und ist für ihre heilende Wirkung bei degenerativen und rheumatischen Erkrankungen, Hauterkrankungen, Atemwegserkrankungen und anderen Schmerzsyndromen bekannt. Ein Tag in einem der Thermalquellen/Gärten ist eine Wohltat für Körper und Seele. Viele Hotels auf der Insel haben auch eigene Thermalschwimmbäder, bieten verschiedene Anwendungen an wie therapeutische Massagen, Fango-Packungen, Ayurveda und Beauty-Behandlungen und so geniessen die Urlauber die herrlichen Naturlandschaften und Orte und entspannen im Hotel für ihre eigene Gesundheit mit Wellness.

Thermalparks mit Eintrittsgeld sind z.B. Aphrodite bei Sant’ Angelo, Gärten des Poseidon bei Forio und der kunstvolle Thermalpark Negombo bei Lacco Ameno. Es gibt aber auch kostenlose Zugänge zu Thermalwasser wie z.B. bei Forio die Baia de Sorgeto. Über eine Treppe von über 200 Stufen erreicht man die Bucht, wo das heiße Wasser ins Meer mündet. Ein weiterer Zugang ist in der Nähe von Ischia Ponte in der Carta Romana Bucht. In natürlichen Becken vermischt sich Meerwasser mit Thermalwasser und es ergeben sich unterschiedliche Wassertemperaturen beim Schwimmen. Die Bucht ist mit den Linienbussen C12 und C13 von Ischia Porto aus zu erreichen. Ein wunderschöner Landschaftspark ist der Giardini La Mortella zwischen Lacco Ameno und Forio. Exotische Pflanzen, Vögel, ein orientalischer Teil mit einem thailändischen Tempel, viele Brunnen, Teiche, Bachläufe sind bei einem Spaziergang zu bewundern und alles wird mit Musik untermalt.

 

Dolcefarniente – das süße Nichtstun!

Wer gerne an die typischen klassischen italienischen Badestrände und Bagnos möchte, der findet hier eine vielzahl mit Liegestühlen und Kabinen ausgestattete Strände oder Kieselbuchten. Die Strandbäder/Bagnos auf Ischia sind anders wie die an der Riviera sehr klein und jedes hat auch seine eigenen Farben. Vorne die Strände oder eine Holzplattform mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, dahinter Holzumkleidekabinen, Duschen und Toiletten. Meistens gibt es noch eine Bar oder Restaurant. Ein sehr schönes Bagno ist das Bagno Bar Ristorante Ricciulillo di Mattera Giovan Giuseppe – www.ricciulillo.it/deutsch.php. Es ist ein exzellentes kleines Restaurant und die Speisekarte erfüllt alle Wünsche an Qualität und Frische von z.B. Fisch und Pasta. Alles wunderbar gekocht mit frischen Kräutern und Gewürzen. Die Lage ist ein Traum, direkt am Strand mit direkter Sicht zum Castello Aragonese und Procida. Natürlich hat das Essen mit der Aussicht seinen Preis, aber es ist es allemal wert… gerne wieder!

Lohnenswert ist ein Spaziergang von Ischia Porto nach Ischia Ponte oder umgekehrt. Beide Ortsteile könnten nicht unterschiedlicher sein. Porto mit Hafen, den typischen Bagnos, Hotels und teuren Einkaufsläden/Cafés/Restaurants und dagegen Ponte mit altem Charme, kleinen Lokalen, dem Fischerstrand Spiaggia dei Pescatori und schönen Fischerhäusern und alten Kirchen am Meer. Nicht zu vergessen als Schlusspunkt das Castello Aragonese. Der Weg geht los im Hafen Porto über die Flaniermeilen Via Roma und Corso Vittoria Colonna mit blühenden Oleanderbäumen. Eine kleine Erfrischung wie ein Espresso oder leckeres Eis gönnt man sich im Gran Caffè Vittoria. Ab hier geht das Leben nun schon langsamer und ruhiger zu. Jetzt kann man zum Fischerstrand Spiaggia dei Pescatori schlendern und am Meer weiter bis zum 200 m langen Steg/Brücke zum Castello Aragonese gehen. Ein Besuch des Castello lohnt sich auf jeden Fall – seine Geschichte im Laufe der Zeit erfahren als Schutz vor Piraten, als Adelspalast der Aragoneser, Kloster, Kerker und politisches Gefängnis. Nach dem Ticketkauf geht es mit einem Aufzug hoch in die Festung. Von hier hat man wunderschöne Ausblicke auf den Epomeo, das Meer, die Insel Procida und bei gutem Wetter sogar bis Capri. Das ehemalige Kloster ist mittlerweile ein Hotel mit gehobenem Restaurant – https://de.albergoilmonastero.it/&session_id=iareia0qar6a39ogo20ogd8kui. Mit etwas Glück gibt es auch Ausstellungen, Events und Konzerte in der Burganlage oder Aussenterrassen – www.castelloaragoneseischia.com/en. Bekannt ist das alljährlich stattfindende Ischia Film Festival.

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